Rechter Aufmarsch: Senioren wollen Nazi-Demo blockieren
Es wird eng für die Neonazis in der Stadt. Denn am Tag des geplanten rechten Aufmarsches am 5. September, den der Polizeipräsident verbieten will, werden die wichtigsten Plätze der Stadt bereits besetzt sein.
Mit Aktionen im gesamten Stadtgebiet wollen mehr als 30 Organisationen Flagge gegen Rechts zeigen. Zwei Dutzend Veranstaltungen gegen Rechts sind bereits bei der Polizei angemeldet.
Den Abschluss soll möglichst ein gemeinsames Fest auf dem Friedensplatz bilden – nicht mit Reden, sondern mit Unterhaltung und Musik. „Dafür suchen wir derzeit noch Sponsoren“, berichtet Hartmut Anders-Hoepgen als Sonderbeauftragter des Oberbürgermeisters für Vielfalt, Toleranz und Demokratie.
65 Plus gegen Rechts
Vorn dabei im Reigen der Organisationen, die gegen Rechts mobil machen, ist die im vergangenen Jahr ins Leben gerufene Aktion 65 Plus. „Wir haben als Kinder und Jugendliche Krieg und Faschismus erlebt und sind uns einig, dass es das nie wieder geben darf“, erläutert die Initiatorin Ursula Richter (70).
Im vergangenen September organisierten die Senioren aus dem linken Spektrum – ohne Segen der Polizei – eine spontane Demonstration am Rande des rechten Aufmarsches in der östlichen Innenstadt. Jetzt sind gleich mehrere Aktionen angemeldet, bei denen die Stolpersteine zur Erinnerung an Nazi-Opfer im Mittelpunkt stehen.
Aktiver Widerstand
Für den Fall, dass der rechte Aufmarsch doch stattfinden kann, kündigt Ursula Richter „knallharten Widerstand“ an – etwa in Form von Sitzblockaden. „Wir begrüßen das beabsichtigte Verbot des rechten Aufmarsches durch den Polizeipräsidenten, aber wir verlassen uns nicht darauf“, betont sie. Man wisse, dass der Weg bis zu einem haltbaren Verbot lang ist, merkt Ursula Richter mit Blick auf die angekündigten Klagen der Neonazis gegen das Verbot an.
Quelle: RN vom 09.07.09