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SPD entsorgt NPD-Material im Müll

Die NPD ruft die Polizei, weil die SPD im Verdacht steht, mit verfassungsfeindlichem Material zu hantieren. Wo es so was gibt? Mitten in Lütgendortmund, am Rande des Wochenmarktes.

Samstagvormittag, gegenüber der Gaststätte Specht: Der so genannte „nationale Widerstand” ist irritiert. Eine SPD-Abordnung bringt sich neben einem Infostand in Stellung, den die NPD aufgebaut hat. Die Genossen stellen zwei große Mülleimer mit einer unmissverständlichen Botschaft auf: „Hakenkreuze in die Tonne”. Selbst gefertigte Aufkleber transportieren diese Aussage. Sie zeigen durchgestrichene Hakenkreuze, die in Müllbehältern liegen.

Flugblätter zu Fischbrötchen

Einige Passanten reagieren prompt. „Gucken Sie mal. Sie entsorgen die Flugblätter mit dumpf deutschelndem Inhalt wie die Reste ihres Fischbrötchens”, freut sich Uwe Antz, der stellvertretende Vorsitzende des SPD-Stadtbezirks Lütgendortmund/Marten.

Die Rechten sind nicht amüsiert. Die Aktion trifft sie unvorbereitet – und offenbar auf dem falschen Fuß. Diese SPD-Aufkleber, die zum Entsorgen des NPD-Wahlkampfmaterials auffordern, seien „verfassungswidrige Kennzeichen”, meint der „nationale Widerstand” – und erbittet Beistand, von der Polizei.

„Wir werden die Rechten nicht dulden”

Als ein Streifenwagen vorfährt, wird der Wochenmarkt zur Nebensache. Schaulustige umringen beide politischen Lager. Die NPD holt sich eine Abfuhr. Nach polizeilicher Rücksprache mit dem Staatsschutz steht fest: Die SPD-Aufkleber sind eindeutige Anti-Nazi-Symbole. So werben die Genossen munter weiter mit dem Slogan: „Braunen Müll in die Tonne!”

Uwe Antz ist entschlossen, auch weiterhin „Gesicht im Stadtbezirk zu zeigen”. Die SPD lasse nicht locker. „Wir werden die rechte Szene vor Ort nicht dulden, ihre Aktionen beobachten und begleiten”, kündigt der Stadtbezirksvize an. Bei weiteren NPD-Auftritten im Stadtbezirk wollen die Genossen den Rechten erneut die Rote Karte zeigen. Die Mülleimer sind schon geleert und gereinigt.

Quelle: WR vom 09.03.09

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