Überfall im Tunnel: Anklage gegen elf brutale Angreifer
Er ist gezeichnet für den Rest seines Lebens, schwer beeinträchtigt nach einer massiven Schädelverletzung. In der Nacht zum 17. Mai 2009 schlug eine Horde von elf jungen Angreifern im Alter zwischen 18 und 25 Jahren grundlos auf einen wehrlosen 40-Jährigen ein.
Tatort war die Fußgängerunterführung an der S-Bahnbrücke Hohe Straße/Ecke Sonnenstraße. Jetzt hat Staatsanwältin Carola Jakobs Anklage gegen die elf, damals flüchtigen Tatverdächtigen erhoben. Die Anklage lautet auf gefährliche Körperverletzung bzw. Beihilfe. Prozessauftakt vor der Jugendkammer des Landgerichtes dürfte aber, aufgrund der enormen Arbeitsbelastung der Kammer, kaum vor Mitte des Jahres sein.
Lange Reha-Maßnahme
Das Opfer des brutalen nächtlichen Angriffs hat inzwischen eine lange Reha-Maßnahme hinter sich bringen müssen. Bei dem 40-Jährigen bestand damals akute Lebensgefahr.
Der Dortmunder war mit zwei Freunden unterwegs, die aussagten, sie
seien in der Unterführung (gegenüber der BVB-Fan-Kneipe „Lenzstube“)
vorausgegangen, hätten plötzlich Lärm gehört, und als sie
zurückkehrten, habe ich Freund schon blutüberströmt auf dem Boden
gelegen.
Quelle: RN vom 05.02.10
Körperverletzung: Elf BVB-Fans als brutale Schläger angeklagt
In Zusammenhang mit einer Massenschlägerei am 17. Mai 2009, bei der ein 40-jähriger Dortmunder schwerste Kopfverletzungen erlitt, hat die Staatsanwaltschaft jetzt elf Männer wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Alle gehören zur Fan-Szene von Borussia Dortmund.
Für ihr Opfer, einen 40-jährigen Dortmunder, wird das Leben nicht mehr so sein wie zuvor. Zwar habe sich sein Gesundheitszustand nach Auskunft von Staatsanwältin Carola Jakobs nach einer Reha einigermaßen stabilisiert, unter den Folgen der Attacke werde er jedoch lebenslang leiden. Die Sprachfähigkeit ist ebenso stark eingeschränkt wie die Fähigkeit sich fortzubewegen.
Am Abend des 17. Mai hatte es gegenüber der BVB-Fan-Club-Gaststätte "LenzsTUben” zunächst eine verbale Auseinandersetzung zwischen den Beschuldigten, dem späteren Opfer und dessen Begleitern gegeben. Diese eskalierte schließlich und endete mit einer Schlägerei im Fußgängertunnel unter der S-Bahnlinie. Blut überströmt und mit schweren Kopfverletzungen lag der 40-Jährige am Boden und schwebte in Lebensgefahr.
Geständnisse
Einige der elf Männer zwischen 18 und 25 Jahren haben sich zwischenzeitlich geständig zu den Vorwürfen geäußert und sich zum Teil gegenseitig belastet, sagte Carola Jakobs. Mit dem Beginn der Hauptverhandlung vor dem Dortmunder Landgericht sei jedoch nicht vor Mitte des Jahres zu rechnen.
Borussia Dortmund wollte vor einem Urteil des zuständigen Richters keine Stellungnahme zu der Angelegenheit abgeben.
Quelle: WR vom 05.02.10
Fall Timo B.: Gewalt-Fans zu milden Strafen verurteilt
Acht Monate wurde verhandelt, am Donnerstag hat das Landgericht einen vorläufigen Schlussstrich unter ein trauriges Fan-Kapitel gezogen. Vier gewaltbereite BVB-Anhänger wurden zu zwei bis dreiwöchigen Jugendarresten verurteilt, gegen einen fünften Angeklagten wurden 4050 Euro Geldstrafe verhängt.
Die Angeklagten waren ganz nah dabei, als Timo B. am 17. Mai 2009 vor einer Fankneipe in der Innenstadt geschlagen wurde und ins Koma fiel. Der 42-Jährige hatte keine Chance. Die Angreifer waren in der Überzahl.
Zunächst elf Angeklagte
Als der Prozess im Oktober 2010 begann, saßen sogar elf Freunde auf der Anklagebank. Und es hätten wohl noch mehr sein können. „Es wird wohl im Dunkeln bleiben, wer noch mit dabei war“, hatte die Staatsanwältin in ihrem Plädoyer gesagt. Und: „Ich gehe davon aus, dass es weitere Täter gibt, die eigentlich auch auf der Anklagebank sitzen müssten. Täter aus dem Kreis der großen Gruppe der Angeklagten.“
Wer für die schweren Verletzungen von Timo B. verantwortlich ist, muss offen bleiben. Den Angeklagten konnte nur leichte Gewalt nachgewiesen werden. Doch selbst dafür wollten sie eigentlich nicht zur Verantwortung gezogen werden. Ihre Verteidiger hatten von Notwehr gesprochen. Nicht die Angeklagten seien damals aggressiv gewesen, sondern Timo B..
"Keine Samariter"
Wie „Samariter“ hätten sie sich aber wohl auch nicht verhalten, meinten die Richter. Timo B. war Donnerstag auch noch einmal mit im Gerichtssaal. Diesmal ohne Gehhilfen. Er war ganz ruhig – auch, als die Urteile gesprochen wurden. Für ihn gilt: Sein früheres Leben bekommt er nie wieder zurück.
Quelle: Ruhr Nachrichten vom 16.06.11