Flagge zeigen gegen Nazis
RN am 2.5.: BRACKEL "Friedlich, gewaltfrei und entschlossen gegen Nazis" - so lautet das Motto des Bürgerbündnisses "Bunt statt Braun", das sich gestern zusammen mit 500 Brackelern gegen die Ideologie aufmarschierender Rechtsradikaler stellte.
"Um den braunen Demagogen den Boden und den Füßen wegzuziehen, müssen wir alle gemeinsam zusammen stehen." - Unter tosendem Beifall ergriff Friedrich Stiller vom Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus das Wort. Bei strahlendem Sonnenschein hatten sich mehr als 500 Bürger - darunter auch Oberbürgermeister Gerhard Langemeyer - auf dem Platz vor der evangelischen Kirche versammelt, um gemeinsam Flagge gegen den Nazi-Aufmarsch in der Stadt zu zeigen. Die Kundgebung mit ökumenischem Gottesdienst stand ganz im Zeichen kultureller Vielfalt: "Toleranz und Miteinanderleben sind für eine Kulturstadt wie Dortmund elementar", machte Adem Sönmez, Vorsitzender des Ausländerbeirates, deutlich.
Gute Kooperation
Gemeinsam hatten sich die Stadtbezirke Brackel und Innenstadt-Ost "in hervorragender Kooperation" - so der Brackeler Bezirksvorsteher Karl-Heinz Czierpka - mit den Brackeler Kirchengemeinden, Vereinen und Gewerbetreibenden zum Bürgerbündnis "Bunt statt Braun" zusammengeschlossen. Stiller: "Heute sind Rechtsradikale nicht mehr bloß Hünen mit Glatze und Bomberjacke, sondern kommen 'normal' daher und wollen als Anwalt der kleinen Leute wahrgenommen werden. Dem müssen wir entgegenwirken."
Immer wieder wurden die Worte der Redner durch Sirenenlärm von Rettungswagen unterbrochen, die Richtung Körne unterwegs waren. In Brackel blieb es jedoch - entgegen den schlimmsten Befürchtungen - weitgehend friedlich.
Unter tosendem Beifall machte sich Udo Dammer, Bezirksvorsteher Innenstadt-Ost, für ein Verbot der NPD stark: "Mir fehlt jegliches Verständnis für die Position des Bundesverfassungsgerichtes", so der SPD-Politiker. Seinen Wunsch nach "Vielfalt statt Einfalt" teilten auch die vielen Bürger auf dem Kirchplatz: "Wir dürfen den Rechten kein Forum bieten und müssen uns wehren", betonte die Brackelerin Rafaela Schwab.
Langfristige Strategie
"Wir haben ein deutliches Zeichen vor Ort gesetzt", so Friedrich Stiller. "Nun ist es wichtig, auch langfristig eine Strategie gegen Neo-Nazis zu entwickeln. Nur dann haben wir die Chance, die Verankerung dieser Anti-Demokraten in unserer Gesellschaft zu verhindern." - phip