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1-Euro-Jobs an Dortmunder Schulen

Die Diskussion geht weiter: Beiträge aus Ruhr-Nachrichten und WAZ

Ein-Euro-Jobber für die Sprachförderung

"Wir wollen die 4000 neuen Lehrer fürs Land haben, die uns die CDU im Wahlkampf versprochen hat. Wir wollen keine 4000-Euro-Jobber für unsere Schulen", schäumt Monika Landgraf - (Foto), Elternsprecherin aller Schulformen in Dortmund, seit dem letzten Schulausschuss.

Wie berichtet, informierte dort Frank Neukirchen-Füsers, Leiter der zuständigen Arbeitsgemeinschaft aus Agentur für Arbeit und Sozialamt (ARGE), über die 450 so genannten Arbeitsgelegenheiten, die in den Dortmunder Schulen eingerichtet werden. Fast jede sechste der insgesamt 3000 in Dortmund geplanten Arbeitsgelegenheiten für Hartz IV-Empfänger ist an den Schulen geplant.

Natürlich begrüßt es Monika Landgraf, wenn den Hartz IV-Empfängern eine neue Chance eingeräumt wird, gleichwohl wird sie nicht müde zu fordern, dass sie nicht im schulpädagogischen Bereich eingesetzt werden dürften, so wie es z.B. in der Hausaufgabenbetreuung vorgesehen ist. Oder in der allgemeinen und pädagogischen Schulhilfe und der Sprachförderung.

"Sie dürfen nicht in der Hausaufgabenbetreuung und nicht in der Sprachförderung tätig werden", so Landgraf. Dies sei Sache von Pädagogen. Und ihr ist völlig schleierhaft, wie der nötige Austausch mit den Lehrern erfolgen soll, weil Ein-Euro-Jobber u. a. nicht an den Konferenzen teilnehmen könnten. - bö

Quelle: RN vom 10. Juni 2005

Wir brauchen Pädagogen für die Nachmittagsbetreuung

Die ARGE will 1-Euro-Jobber Sprachförderung und Hausaufgabenhilfe an Schulen betreuen lassen. Doch Vertreter von Elternrat und Lehrergewerkschaft sehen das "sehr kritisch".

"Wir brauchen Pädagogen für die Nachmittagsbetreuung", fordert Monika Landgraf, Vorsitzende des Stadtelternrates. "Die Betreuer müssen mit dem Lehrstoff vom Vormittag vertraut sein", findet sie. Und selbst wenn die 1-Euro-Jobber die Qualifikationen mitbrächten: "Wie soll der Austausch mit Kollegen und Eltern funktionieren?" Denn: "Wenn die richtig eingearbeitet sind, ist das halbe Jahre schon um."

Fehlende Kontinuität in der Betreuung kritisiert auch Ulrich Roseneck von der Lehrergewerkschaft GEW. Dabei sei im Beirat der ARGE vereinbart worden, 1-Euro-Jobs nicht in diesen Bereichen zu vergeben. "Die Sache ist noch nicht ausgestanden", betont Roseneck.

Sehr enttäuscht zeigten sich beide von den Koalitionsgesprächen von CDU und FDP auf Landesebene. "Vor der Wahl hat die CDU die ,richtige Ganztagsschule´ versprochen. Das hat die GEW immer gefordert", erklärt Roseneck. "Jetzt werden die guten Ziele wohl an den Finanzen scheitern."

Als gravierend schätzen beide das geplante Schul-Ranking ein. "Dadurch werden Schulen im Konkurrenzkampf miteinander stehen. Eine gute Zusammenarbeit wird nicht mehr möglich sein", fürchtet Landgraf. Roseneck sieht gar ein drohendes "Nord-Süd-Gefälle" bei den Schulen in Dortmund, wenn die Schulbezirksgrenzen wegfallen und Eltern ihre Kinder an jeder Schule der Region anmelden können.

"Ich habe das Gefühl, es wird nur noch Elite gefördert", sagt Landgraf. Gerade in Dortmund, wo viele ausländische, aber auch deutsche Kinder noch Sprachförderung in Deutsch benötigten, sei es z.B. problematisch, mit dem Englisch-Unterricht schon in Klasse eins zu beginnen. "Klar, man muss die guten Kinder fördern, aber man darf nicht vergessen, die schwachen Kinder weiter zu fördern", betont sie. kam

Quelle: WAZ vom 10.06.2005

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