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Ein-Euro-Jobs: 2500 Stellen sind es schon

Vier Monate nach ihrer Einführung gibt es in Dortmund rund 2500 genehmigte, sogenannte Ein-Euro-Jobs. "Sie verdrängen keine regulären Beschäftigungsverhältnisse", betonte Arge-Geschäftsführer Frank Neukirchen-Füsers gestern.

Die Arbeitsgemeinschaft aus Sozial- und ehemaligem Arbeitsamt (Arge) - sie vergibt Ein-Euro-Jobs - kontrolliert, ob die genehmigten Stellen zusätzlich sind und im öffentlichen Interesse liegen. In Dortmund könnten langfristig 3000 Ein-Euro-Jobs genehmigt werden. "Ich gehe davon aus, dass wir mit 2500 bereits einen Spitzenplatz in NRW belegen."

Da ist Geschäftsführer Frank Neukirchen-Füsers etwas zu optimistisch - der NRW-Vergleich zeigt: Dortmund liegt im unteren Mittelfeld (siehe WAZ-Seite "Meinung und Meldung").

Rund 40 Träger bieten in Dortmund Langzeitarbeitslosen Beschäftigungen an. 60 Personen wären bereits weitervermittelt worden - in reguläre Jobs oder in Qualifizierungsmaßnahmen.

Die "Dortmunder Tafel", die wöchentlich 34 Tonnen Lebensmittel einsammelt und an Bedürftige verteilt, beschäftigt allein 26 Ein-Euro-Jobber. "Ohne sie könnten wir die Arbeit nicht bewältigen", sagte gestern Rüdiger Teepe, Vorsitzender der Tafel e.V. Klaus Neumann, Abteilungsleiter bei der Caritas, hat derzeit 129 ehemalige Langzeitarbeitslose zu gemeinnützigen Arbeiten verpflichtet: Ein-Euro-Jobber betreuen Senioren in Altenheimen, helfen bei der Essensausgabe in Kindergärten.

Einrichtungen, die immer weniger auf Zivildienstleistende zurückgreifen können - die Zahl der Zivis nimmt ab, die Dauer des Dienstes auch -, bauen verstärkt auf Ein-Euro-Jobber: "Man muss pädagogisch nicht vorgebildet sein, um ein Kind zu wickeln", sagte Margit Artmann von der Christopherus-Schule für Behinderte. Drei zusätzliche Kräfte brächten dort "viel Ruhe in die Klassen".

Kritik hat dagegen der Maler- und Lackierungsverband Westfalen geäußert: "Die Ein-Euro-Jobs sind Unheilbringer für Arbeitsmarkt und Handwerk!", sagte Landesinnungsmeister Paul Laukötter auf der Obermeistertagung in Arnsberg. Viele Arbeiten an öffentlichen Gebäuden würden jetzt Billigkräfte ausführen. -MarS

Quelle: WAZ 10.05.1005

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