Lackierer haben die Nase gestrichen voll
Jetzt ist der Streit da: Die Kreishandwerkerschaft wirft den Dortmunder Diensten (DoDi) vor, sich mit 1-Euro-Jobbern in den Markt der Maler und Lackierer zu drängen. Die haben die Nase davon gestrichen voll.
"Wir haben Informationen darüber, dass DoDi 2004 rund 1000 Eimer Farbe a? 12,5 Liter bestellt hat", so Assessor Joachim Susewind, "und die können ja auch noch woanders Farbe kaufen." Es gehe um Verschönerungsarbeiten in Schulen. Dies sei eine Menge, die ein 10- bis 12-Mann-Betrieb jährlich benötige. "Wir reden hier nicht mehr über Kosmetikarbeiten", fügt Susewind an, "das sind klassische öffentliche Aufträge fürs Handwerk." Die Firmen zahlten schließlich Steuern, "da gehört es sich, die Aufträge öffentlich auszuschreiben".
Für DoDi-Geschäftsführer Peter Freund sind das nach wie vor Verschönerungsarbeiten. Aufträge von der Stadt, "die sonst nicht vergeben worden wären". Wegen Geldmangels. "Das ist doch der Knackpunkt", schimpft Innungsobermeister Matthias Behr-Rama, "wenn die Stadt gar keine Aufträge mehr vergibt, kann sie ja alles mit DoDi machen."
Prinzipiell erkennt Martina Fischer von der Arge die Probleme. Die Arge (Arbeitsgemeinschaft) managt den Einsatz von 1-Euro-Jobbern vor Ort. "Das Instrument birgt hohe Mißbrauchsrisiken", sagt sie. Um aber die auszuschalten, habe man in Dortmund einen Ausschuss für Arbeitsgelegenheiten gegründet, in dem Arbeitnehmer und Arbeitgeber paritätisch darüber entschieden, wem 1-Euro-Jobber zustünden und wem nicht. Einem DoDi-Antrag über 30 Maler z.B. habe man nicht entsprochen.
Von Dirk Berger
Quelle: WR vom 19.05.05