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Aktion gegen Rechts: Dortmund - Stadt der Demokraten

Brutale Übergriffe auf Jugendliche, Terror gegen eine Familie und ein bewaffneter Überfall auf eine DGB-Kundgebung. Neonazis und Autonome Nationalisten haben im vergangenen Jahr viel Schaden in Dortmund angerichtet. Die Westfälische Rundschau will nun mit einer Aktion ein Zeichen gegen Rechts setzen

Ein 17-Jähriger wird in Brechten von Neonazis überfallen und brutal verprügelt – weil er einen „No Nazis”-Sticker trug. Eine Familie aus Dorstfeld wird ein Jahr lang von Autonomen Nationalisten terrorisiert und muss schließlich aus Angst um Leib und Leben die Stadt verlassen – weil sie sich öffentlich gegen die rechte Propaganda in ihrem Stadtteil gewehrt hatte. Mitten in der City attackieren 300 bewaffnete braune Schläger eine Kundgebung zum 1. Mai des Deutschen Gewerkschaftsbunds – weil der DGB und andere Gruppen immer wieder gemeinsam gegen Rechtsradikale demonstrieren.

Drei Vorfälle aus dem vergangenen Jahr, die verdeutlichen, wie bedrohlich sich das Nazi-Problem in Dortmund entwickelt hat. Für die Westfälische Rundschau einmal mehr Grund zu handeln. Zusammen mit der Deutschen Post startet die WR eine Aktion, um zu demonstrieren, dass in dieser Stadt kein Platz für rechte Agitatoren und ihre Schlägerbanden ist.

Plakate und Aufkleber kostenlos bestellen

Schulen, Vereine, Verbände – jede Firma kann sich dieser Aktion anschließen und die Aufkleber kostenlos bestellen, die zeigen, wie eng Dortmund mit Demokratie, Toleranz, Menschenwürde, Zivilcourage und Weltoffenheit verbunden ist. Diese Werte, die in Dortmund von Neonazis mit Füßen getreten werden, gilt es zu verteidigen, angesichts der Tatsache, dass sich die Zahl rechtsextremer Straftaten in dieser Stadt von 2005 bis 2008 auf 402 Fälle mehr als verdoppelt hat.

Doch das kann nur funktionieren, wenn möglichst viele Bürgerinnen und Bürger gemeinsam aufstehen und Flagge zeigen. Die WR hat bereits einige prominente Partner aus Politik, Sport, Kirche und Gesellschaft gewonnen, die die Aktion unterstützen und ihr ein Gesicht geben. Mit dabei sind unter anderem Bürgermeisterin Birgit Jörder, der Präsident von Borussia Dortmund, Dr. Reinhard Rauball und der Generalmusikdirektor des Theaters, Jac van Steen. Menschen, die in ihrem Leben erfahren haben, wie wichtig das Miteinander verschiedener Kulturen für eine funktionierende Gesellschaft ist.

Diese Aktion ist nur ein kleiner Schritt auf dem Weg, sich mit der rechten Problematik auseinanderzusetzen. Denn die wachsende Attraktivität rechtsradikaler Gruppierungen, wie den Autonomen Nationalisten, für junge Dortmunder ist nur das Symptom. Die Ursache liegt tiefer in einer Bevölkerung, in der immer größere Teile von Arbeits- und Perspektivlosigkeit bedroht und beherrscht sind und Angst vor „Überfremdung” haben.

Das sind Ergebnisse, die eine Studie zum Rechtsextremismus in Dortmund zu Tage gefördert hat. Die Signale sind für Politik und Verwaltung sind deutlich: Sich diesen Resultaten zu stellen. Machen Sie mit und zeigen Sie so, dass sich Dortmund auf diesem langen Weg auf seine Bürger verlassen kann.

Info

Direkt bestellen
Schulen, Klassen, Vereine, Verbände, Unternehmen oder Bürogemeinschaften können jeweils einen Satz mit fünf Plakaten und Aufklebern in Form von Dortmunder Ortseingangsschildern bei der Westfälischen Rundschau bestellen.

Die Bestellung senden Sie bitte an folgende Email-Adresse: dortmund ätt westfaelische-rundschau.de.
Die Deutsche Post hat sich als Partner der Aktion bereit erklärt, den Versand der Plakate kostenlos zu übernehmen.

Laut Polizei umfasst die Neonazi-Szene in Dortmund etwa 65 bis 80 Personen und verfügt über ein sehr großes Mobilisierungspotenzial.

Um das Problem wirkungsvoller zu bekämpfen, müssten sich nach Ansicht des Verfassers der Studie „Rechtsextremismus in Dortmund”, Prof. Wilhelm Heitmeyer, die vorhandenen Bündnissse gegen Rechts besser vernetzen und vor allem mehr junge Menschen und Frauen von ihrer Arbeit überzeugen.

Quelle: WR vom 21.02.10

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