An Gymnasien: 800 Wochenstunden fehlen
Lehrermangel total: 700 bis 800 Wochenstunden fallen an den 14 Dortmunder Gymnasien aus. Das bestätigt auf Anfrage der Sprecher der Schulen, Willibald Jöhren. Mit jeweils über 100 Fehlstunden pro Woche hat es Leibniz-, Max-Planck- und Reinoldus und Schiller-Gymnasiums hart erwischt.
"Das ist höchst ärgerlich", kommentiert Jöhren. Vor allem für die Schüler, denen speziell in naturwissenschaftlichen Fächern kaum noch das nötige Pensum vermittelt werden könne. Zum anderen, weil die Eltern bei den Schulleitungen Sturm laufen, da die Landesregierung ständig propagiere, es gebe keinen Unterrichtsausfall. Alles bestens? Von wegen.
"Die Stellen können nicht besetzt werden", stellt Jöhren fest. "Insbesondere fehlen geeignete Bewerber." Der Topf "Geld statt Stellen", von dem man nie genau wisse, wieviel "virtuelles Geld" er noch beinhalte, sei schon lange leer. "Nachdem das Land ihn gekürzt hat, war sowieso nicht genug drin."
Dabei helfen sich Dortmunder Gymnasien nach Auskunft ihres Sprechers aus, so gut es geht. Wenn ein Kollege wegen Krankheit länger ausfalle, sollte Ersatz aus dem Topf "Geld statt Stellen" beschafft werden. Faktisch gebe es heute aber keinen Ersatz mehr. "Es sind nicht viele Referendare auf dem Markt." Man könne allenfalls auf das zweite Schulhalbjahr hoffen.
Vom Unterrichtsausfall seien "durch die Bank alle Fächer" betroffen. "Physik kriegen sie sowieso nicht mehr. Das können sie vergessen." Naturwissenschaften seien grundsätzlich problematisch. "Selbst Deutsch und Englisch sind heute schwer zu bekommen", klagt Jöhren.
Über 80 Fehlstunden pro Woche gibt´s am Stadtgymnasium, Phoenix-Gymnasium und an der Schweizer Allee.
Mindestens zehn Stellen müssten an den Gymnasien sofort besetzt werden, fordert Jöhren. Das habe ihm auch die Bezirksregierung Arnsberg schon bestätigt. Dabei kommt er sich aber wie der Rufer in der Wüste vor. "Wir können nur den Mangel feststellen." Jöhren weiter: "Das wird so bleiben."
Quelle: Westfälische Rundschau vom 14.09.07