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Antifaparty verhindert

Ordnungsamt, Staatsschutz und Polizei untersagten Konzert in Dortmund. Bericht aus der Jungen Welt und Presseerklärung des Bündnis gegen Rechts ...

Während der Liedermacher Konstantin Wecker am Samstag in Halberstadt sein im März vom Landkreis untersagtes Konzert gegen rechts vor 700 Fans nachholen konnte, haben Polizei und Ordnungsamt am selben Tag eine Antifaparty in Dortmund verhindert. Die Beamten begründeten ihr Vorgehen mit baurechtlichen Mangelerscheinungen, die eine Konzertveranstaltung im »Stone Tempel« nicht zuließen. Eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn hatten Vertreter des städtischen Ordnungsamtes und des Dortmunder Staatsschutzes den Veranstaltungsort aufgesucht und das Fehlen sanitärer Einrichtungen und die nicht vorhandene Kennzeichnung von Notausgängen moniert. Dies, obwohl die Antifaschisten einen Toilettenwagen angemietet hatten und gerade dabei waren, Schilder zur Kennzeichnung der Notausgänge zu fertigen. Im »Stone Tempel« fanden in der Vergangenheit diverse Konzert- und Partyveranstaltungen statt, die nie beanstandet worden waren. Obwohl die Party aufgrund der Repression von den Organisatoren kurz vor ihrem eigentlichen Beginn abgesagt wurde, ging die Polizei in der Innenstadt gegen potentielle Besucher vor. Wahllos sprachen die Beamten Platzverweise gegen alternativ aussehende Jugendliche aus, die sich im Umfeld des Veranstaltungsortes aufhielten. Gegen 21 Uhr kesselte die Polizei rund 20 Antifaschisten ein, die gerade den Platz am »Stone Tempel« aufräumten, um ihn vernünftig zu verlassen.

Hilfe erhalten die Dortmunder Antifaschisten, die über 2000 Euro für die Vorbereitung des Festes ausgaben, von der innenpolitischen Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Ulla Jelpke. Sie kündigte am Sonntag an, sich des Skandals anzunehmen und die Jugendlichen in ihrem weiteren Vorgehen zu unterstützen. -

Quelle: Junge Welt vom 19.06.06


Presseerklärung des Bündnis Dortmund gegen Rechts
zum Verbot der Solidaritäts-Party für die „HirschQ“ am 17.06.2006

Da wird eine Szene-Kneipe in der Dortmunder Innenstadt von einem Nazi-Rollkommando überfallen, Besucher werden verletzt, die Scheiben der Kneipe zertrümmert.

Daraufhin organisieren Gäste und Freunde der " HirschQ" ein Solidaritäts-Konzert, um wenigstens den materiellen Schaden zu verringern und um ein friedliches Zeichen gegen die rechte Gewalt in Dortmund zu setzten.

Anfangs ist die Empörung in der Öffentlichkeit groß, auch bei der Stadtführung und Vertretern vieler Organisationen und Institutionen. Leider verfallen die Ordnungsbehörden wieder in altbekannte Verhaltensmuster - denn kurz vor Veranstaltungsbeginn wird die Soli-Party vom Ordnungsamt aus "Bau- und konzessionsrechtlichen Gründen" verboten. Jeder der vom Bahnhof kommt und irgendwie jung, bunt und punkig aussieht, wird von der Polizei nach Hause geschickt. Bunt soll Braun ganz offensichtlich nicht stören, denn die Soli-Party sollte in der Nähe des berüchtigten "Donnerschlags" stattfinden.

So werden "bunte" Jugendliche und ihre Solidarität mit den Nazi-Geschädigten kriminalisiert. So wird der braunen Szene zugearbeitet. Vor kurzem war es allerdings bekannten Mitgliedern dieser Nazi-Szene möglich, sich zum WM-Spiel Deutschland - Polen in einer Stärke von ca. 50 Personen (darunter auch regional bekannte Köpfe) im Venker-Keller zu treffen, um Unruhe zu stiften oder gar schlimmeres. Warum lässt der Staatsschutz diesen braunen Mob gewähren, wenn man, wie oft und gern behauptet, diese sehr gewalttätige Szene im Griff hat? In welcher Stadt leben wir? Wollen sich Ordnungsamt und Polizei am Herstellen "National befreiter Zonen" beteiligen?

Die Solidarität des Bündnis Dortmund gegen Rechts gilt der Kneipe "HirschQ" und ihren Freunden.


Demoaufruf:

Demo gegen Polizei- und Ordnungsamtswillkür

Am Samstag, 08.07.06 - 12 Uhr - Treffpunkt: Hauptbahnhof Nordausgang

Die Kneipe HirschQ in der Dortmunder Innenstadt wurde von einem Nazi-Rollkommando überfallen, Besucher wurden verletzt, die Scheiben zertrümmert. Daraufhin organisieren Gäste und Freunde der HirschQ ein Solidaritäts-Konzert, um wenigstens den materiellen Schaden zu verringern und um ein friedliches Zeichen gegen die rechte Gewalt in Dortmund zu setzten. Kurz vor Veranstaltungsbeginn wurde die Soli-Party vom Ordnungsamt aus offensichtlich vorgeschobenen "Bau- und konzessionsrechtlichen Gründen" verboten. Jeder der vom Bahnhof kam und irgendwie jung, bunt und punkig aussah, wurde von der Polizei nach Hause geschickt. Bunt soll Braun ganz offensichtlich nicht stören, denn die Soli-Party sollte in der Nähe des berüchtigten "Donnerschlags" stattfinden.


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