Arbeitslosenstatistik - Dortmund - August 2005
die neuesten Zahlenspiele vom Amt
Neueinstellungen erwartet
Die Grenze von 50.000 Arbeitslosen wurde im August zum Glück verfehlt. Dennoch: Auch 49.732 Menschen ohne Job sind kein Grund zur Freude. Das ist zwar eine Verringerung von 756 im Vergleich zum Vormonat, aber im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 7421.
"Veränderungen in der Arbeitslosigkeit haben sich insbesondere durch mehr als 1000 jüngere Menschen ergeben, die in Ausbildung, Schulen oder arbeitsmarktpolitische Maßnahmen eingemündet sind", interpretiert Werner Schickentanz - (Foto), Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund, die jüngsten Zahlen.
Neueinstellungen am ersten Arbeitsmarkt in stärkerem Umfang erwartet der Experte in der nächsten Zeit, nachdem die Ferienzeit geendet hat.
Ein-Euro-Jobs bescheren Stellenzugang
Neueinstellungen in größerem Stil erwartet Werner Schickentanz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund, in den nächsten Wochen. Das deutet sich für ihn auch "durch den relativ hohen Stellenzugang im August an".
In Dortmund stieg die Zahl der offenen Stellen von 5117 im Juli auf 5632 im August an. Im Vergleich zum Vorjahr sind das sogar 3023 Stellen mehr. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass hier auch 2290 der so genannten Ein-Euro-Jobs mitgezählt werden, die nun wirklich nicht gleichzusetzen sind mit einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt.
Insgesamt sank die Arbeitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte auf 18%. Vor einem Jahr lag sie "nur" bei 15,4%. Aber der Zuwachs an Arbeitslosen ist eben vor allem darauf zurückzuführen, dass sich seit Anfang des Jahres ehrlicherweise auch die erwerbsfähigen Sozialhilfebezieher in der Statistik wiederfinden.
Der Blick in die Statistik offenbart weiterhin, dass Arbeitslosigkeit kein fester Block ist. Vielmehr gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung. So meldeten sich im August in Dortmund 3815 Personen neu oder erneut arbeitslos, das waren 762 Personen oder 17 % weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 4565 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 560 oder 11% weniger als vor Jahresfrist. Seit Jahresbeginn gab es einen Zugang an Arbeitslosen von 37 129, dem ein Abgang von lediglich 31135 gegenüberstand.
Zementiert hat sich in den letzten Monaten die Zahl der Langzeitarbeitlosen bei rund 22000.
Vergleich "04: Mehr Bewerber unversorgt
Keinen Anlass zur Freude gibt auch der Ausbildungsmarkt. "Trotz intensiver Arbeitgeberbetreuung konnte der Einbruch bei den Ausbildungsstellen nicht verkleinert werden. Auch der leichte Rückgang auf Bewerberseite vermochte nicht das deutliche Defizit bei den Ausbildungsstellen auszugleichen", resümiert Petra Neu, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Dortmund.
Die Zahl der bisher gemeldeten Ausbildungsstellen liegt in der Stadt Dortmund bei 3101. Das sind 423 Stellen weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (-12 %). Gemeldete Bewerber wurden 4695 registriert, 70 weniger als 2004 (-1,5%).
Rund 90 % aller gemeldeten Ausbildungsstellen sind inzwischen besetzt. Lediglich 284 Lehrstellen sind derzeit in Dortmund noch offen, 158 weniger als im August 2004 (-35,7 %). Dem gegenüber stehen aber 1571 nicht versorgte Bewerber. Das sind sogar 858 Bewerber (+74,9 %) mehr als im letzten Jahr.
"Trotz der schwierigen Situation ist immer noch einiges machbar. Darauf sollte niemand vorzeitig verzichten", rät Neu. "Sollte es bis Ende September mit einer Ausbildung noch nicht geklappt haben, werden wir unsere Vermittlungsbemühungen bis Ende des Jahres fortsetzen." Zudem biete die Agentur den unversorgten Jugendlichen die Möglichkeit, an berufsvorbereitenden Lehrgängen, Praktika und Seminaren teilzunehmen. Neu empfiehlt: "Diese Gelegenheit sollte man nutzen, denn die Chance hierüber spätestens im nächsten Jahr einen Ausbildungsplatz zu finden, liegt mit einer Chance von 60 % bis 70 % unvergleichlich höher, als wenn man ein Jahr untätig ist." - kiwi
Quelle: RN vom 31. August 2005