Benutzerspezifische Werkzeuge
Sie sind hier: Startseite Soziale Lage / Sozialpolitik Dortmund speziell Soziale Entwicklung Arbeitslosenzahlen Dortmund Juni 2006

Arbeitslosenzahlen Dortmund Juni 2006

Das Prinzip Hoffnung: Dass die WM rund 1500 Jobs beschert hat, ist schön und gut. Doch was kommt danach?

"Ich hoffe, dass sich die Kräfte so bewähren, dass die Arbeitgeber sie auch noch nach der WM beschäftigen", so Agenturchef Werner Schickentanz. Das ist nicht seine einzige Hoffnung. Sollte das 3do endlich kommen, dann würden dort bis zu 1000 Sicherheitskräfte einen Arbeitsplatz finden, weiß Schickentanz. Wie gesagt, wenn das 3do kommt ...

Erst einmal ist die Bahnhofsüberbauung nicht da und Schickentanz sieht die nächsten dunklen Wolken am Arbeitsmarkthimmel aufziehen: Deilmann-Haniel, Allianz, Evangelische Kirche. Drei Unternehmen, bei denen ein erheblicher Arbeitsplatzabbau ansteht.

Jüngere im Aufwind

Auch der Blick auf die Halbjahresbilanz fällt zwiespältig aus. So ging die durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen insgesamt um 676 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2005 zurück. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren war sogar ein Rückgang von 619 auf 4584 zu verzeichnen. Dass die Betreuung Jüngerer überproportional gesunken ist, führt Schickentanz auf die intensive Betreuung durch ARGEn und die Agentur für Arbeit, die Konzentration der arbeitsmarktpolitischen Bemühungen auf diese Zielgruppe, aber auch die stärkere Vernetzung von Berufsberatung und Arbeitsvermittlung zurück.

Doch neben den positiven Entwicklungen gibt es eben auch negative. So nahm die Zahl der über 55-jährigen Arbeitslosen um 427 auf durchschnittlich 6724 zu. "Wir versuchen hier massiv gegenzusteuern. Der heutige Aktionstag für Ältere soll die Wirtschaft auf diese besondere Problematik aufmerksam machen", so Schickentanz gestern.

Ein Riesenproblem ist und bleibt die Langzeitarbeitslosigkeit. Hier stieg die Zahl der Menschen, die länger als ein Jahr ohne Job sind, um 5349 auf durchschnittlich 27 939.

Sorge bereitet der weitergehende Anstieg der Bedarfsgemeinschaften von 45 279 im Mai auf 45 399 im Juni. Die Zahl der Empfänger von Arbeitslosengeld II ist um 80 auf 60 409 gesunken.

Rückgang erwartet

Darüber hinaus erhalten noch rund 20 000 Menschen, die nicht erwerbsfähig sind, so genanntes Sozialgeld. Somit sind rund 80 000 der 600 000 Dortmunder Bürger auf Transferleistungen angewiesen. "Bei den Bedarfsgemeinschaften erwarten wir von den jüngsten Gesetzesänderungen, aber auch durch Datenabgleiche und dem verstärkten Ermittlungsteam künftig wieder einen Rückgang", sagt ARGE-Bereichsleiter Michael Schulz. Wann und in welchem Maße der eintrete, sei nur schwer abzuschätzen. "Durch die Aufstockung des Personals im Leistungsbereich der ARGE können wir aber eine zügige Umsetzung der politischen Vorgaben garantieren." - kiwi

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 29. Juni 2006

Artikelaktionen