Ausbildungsplatzsuche: Die Lage spitzt sich zu
Marco Bülow sagt zwar, es gebe einen Wust von guten Informationen. Die müssten nur vernünftig zusammengefasst werden. Dann aber fügt der SPD-Bundestagsabgeordnete aus Dortmund noch ein weiteres Puzzlesteinchen hinzu. Ein 25-seitiges Informationsblatt für Lehrstellensucher. Nicht etwa, weil er unzufrieden sei mit der ARGE, nur zur Ergänzung.
Und weil es seiner Einschätzung nach dieses Jahr ganz besonders schwierig sei mit der Lehrstellenversorgung. "In Dortmund gibt es dieses Jahr voraussichtlich für die Hälfte der Ausbildungsplatzsuchenden keine Stelle. Das hat verheerende Auswirkungen auf die Zukunft von vielen Jugendlichen", erklärt Marco Bülow.
In Dortmund ist die Zahl der Stellen seit dem letzten Jahr um 2,7 % gesunken. Insgesamt suchen 6039 junge Menschen eine Lehrstelle. Die gemeldeten freien Stellen liegen jedoch nur bei 3006. "Durch den Mangel an Ausbildungsstellen entsteht außerdem eine hohe Zahl an Altbewerbern, die jedes Jahr kontinuierlich steigt und die in Dortmund mittlerweile mit 62,9 % den größten Teil der Ausbildungssuchenden bildet", weiß Bülow.
Eine weitere Zuspitzung der Situation ist seiner Einschätzung nach durch die Einführung der Studiengebühren eingetreten. Immer mehr Abiturienten strömten auf den Ausbildungsmarkt. "Das hat zur Folge, dass sich die Betriebe in erster Linie die Bewerber mit dem besten Schulabschluss aussuchen."
Unverständlich sei, dass trotz der positiven wirtschaftlichen Entwicklung die Situation auf dem Ausbildungsmarkt nicht entschärft werden könne. "Die Unternehmen müssen nicht nur aus gesellschaftlicher Verantwortung mehr Ausbildungsplätze schaffen, sondern auch um dem von ihnen selber beklagten Fachkräftemangel entgegenzuwirken", sagte Bülow.
Die Ausbildungsbroschüre des Abgeordneten mit zahlreichen Kontaktadressen gibt es im Wahlkreisbüro des Abgeordneten in der Großen Heimstraße 72. (har-)
Quelle: Westfälische Rundschau vom 19.07.2007