Borussia Dortmund: Keine Billigtickets für AlgII-Bezieher
11 Euro kostet eine Stehplatzkarte im Signal Iduna Park bei Bundesliga-Heimspielen des BVB, 148 Euro die Dauerkarte. Behinderte (6 Euro/83 Euro) und Kinder/Jugendliche (6,50 Euro/91 Euro) erhalten eine Ermäßigung. Arbeitslose nicht.
Sollten sie aber, fand Martin Domann. Er schlug Borussia Dortmund vor, den Dauerkartenpreis für AlgII- und Sozialhilfebezieher auf 60 Euro zu senken " und sammelte Unterschriften. Die nahm BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball gestern persönlich entgegen. Nachkommen kann Borussia dem Wunsch gleichwohl nicht. Auch das machte Rauball dem Fan, der seit 28 Jahren ins Stadion geht, seit 26 mit Dauerkarte, und zurzeit selbst AlgII bezieht, deutlich.
"Der BVB ist sich seiner sozialen Verpflichtungen sehr wohl bewusst", so Rauball. "Und wir werden ihnen auch mit vielfältigen Engagements gerecht." Unter anderem stellt Borussia pro Heimspiel 60 kostenlose Karten für Arbeitslose zur Verfügung. Sie werden über das Arbeitslosenzentrum, zu dem der Klub einen sehr guten Kontakt pflege, verteilt.
Letztlich, so Rauball, sei die gesamte Südtribüne mit ihren 25.000 preisgünstigen Plätzen ein Angebot an die Fans, dass Borussia Dortmund nur deshalb aufrecht erhalten könne, weil es durch höherpreisige Plätze mit Gastonomie-Anschluss auf den Haupttribünen quersubventioniert werde. In der aktuellen wirtschaftlichen Situation sei es auch den zahlreichen Gläubigern nicht zu vermitteln, die Preise für Bezieher von AlgII und Sozialhilfe (zumal deutlich) zu senken, erklärte Rauball weiter.
Im übrigen kam die moderate Anhebung der Ticketpreise zur laufenden Saison nach Rücksprache und mit Zustimmung der Fanabteilung zustande.
Argumente, denen sich schließlich auch Martin Domann nicht habe verschließen können, so BVB-Pressesprecher Josef Schneck. - eFeF
Quelle: RN vom 23. Februar 2006