Dominique in Notwehr getötet
Der Polizeikommissar, der am Karfreitag 2006 an einem Kiosk in Eving den damals 23-jährigen Kongolesen Dominique Kouamadio während eines Einsatzes mit zwei Schüssen aus seiner Dienstwaffe tötete, hat in Notwehr gehandelt. Zu diesem Ergebnis kam nach der Staatsanwaltschaft in Dortmund jetzt auch die Generalstaatsanwaltschaft in Hamm.
"Wir haben die Beschwerde gegen die Einstellung des Verfahrens zurückgewiesen", erklärte Oberstaatsanwältin Elke Adomeit, Sprecherin der Justizbehörde in Hamm, gestern. Eingelegt worden war die Beschwerde von den Kölner Rechtsanwälten Detlef Hartmann und Wolfgang Heiermann. Sie vertreten Luwadio Ngeyisadila, die Schwester des Toten, der die Polizisten am 14. April mit einem Messer bedroht hatte.
Pikant ist der Zeitpunkt der Bekanntgabe der Entscheidung in Hamm. Denn für den kommenden Samstag, 9. Dezember (Beginn: 13 Uhr am Nordmarkt), ist eine Demonstration unter dem Motto "Gerechtigkeit für Dominique" angemeldet, die von einer Vielzahl politischer Parteien und Organisationen aus dem linken Spektrum unterstützt wird. Sie fordern eine "lückenlose Aufklärung".
Wie auch Hartmann/Heiermann. Die Kölner Juristen können und werden wohl auch das Klageerzwingungsverfahren betreiben. Dann müssen die Richter am OLG Hamm den "Fall Kouamadio" beurteilen. Entweder bliebe es bei der Einstellung des Verfahrens - oder die Staatsanwaltschaft würde gezwungen, Anklage gegen den Polizisten zu erheben. "Jetzt wird's doch juristisch erst richtig interessant", sagt Detlef Hartmann. - eFeF