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Dortmund ist bunt statt braun

Ein breites Bündnis stellt sich am 6. September dem Neonazi-Aufmarsch entgegen

Um 12 Uhr veranstaltet das Büro für Vielfalt, Toleranz und Demokratie auf dem Platz der alten Synagoge vor dem Theater eine Kundgebung unter dem Motto "Dortmund, bunt statt braun". Erstmals haben sich über 60 Organisationen wie der Arbeitskreis Dortmund gegen Rechts, das Bündnis gegen Rechts, der Stadtjugendring unter der Koordinierung des Sonderbeauftragten gegen Rechtsextremismus, Hartmut Anders-Hoepgen, zu einer gemeinsamen Aktion zusammengefunden.

"Es kann nicht sein, dass die Neonazis den Antikriegstags für ihre Zwecke missbrauchen. Deshalb freue ich mich, dass dieser gebündelte Widerstand aller Demokraten entstanden ist", sagte Hartmut Anders-Hoepgen. Ziel müsse es sein, den in allen Schichten um sich greifenden neuen Nationalsozialismus ebendort - aus der Mitte der Gesellschaft heraus - zu bekämpfen, forderte Eberhard Weber, Sprecher des Arbeitskreises Dortmund gegen Rechts. Er wird am Samstag ebenso eine Rede halten wie OB Gerhard Langemeyer, Hartmut Anders-Hoepgen, Tülin Dolutas vom Bündnis Dortmund gegen Rechts, drei Schüler für den Jugendring sowie Emre Gülec, stellvertretender Vorsitzender des Ausländerbeirats. Aus diesem Gremium heraus stammt der Appell an alle Migranten in Dortmund an der Kundgebung teilzunehmen: "So zeigen wir, Teil dieser Gesellschaft zu sein."

Ein Programm mit der Hip-Hop-Band Microphone Mafia, Kabarettist Ilhan Atasoy und Schriftsteller Markus Veith begleitet die Veranstaltung.

Quelle: WR vom 03.09.08

Dortmund demonstriert bunt statt braun

So viel Vielfalt war nie: Von der Linksjugend über die Gewerkschaften und den Ausländerbeirat bis zur evangelischen katholischen Kirche reicht das Spektrum der Organisationen, die für Samstag zum Protest gegen Gewalt und Fremdenhass aufrufen. Das Motto: Bunt statt braun.

Der Anlass ist klar: Der Protest richtet sich gegen einen ebenfalls für Samstag geplanten erneuten Aufmarsch von Rechtsextremen durch die östliche Innenstadt. Es wird möglicherweise einer der größten Neonazi-Aufmärsche, der je in Westdeutschland stattgefunden hat, fürchtet DGB-Bezirkschef Eberhard Weber als Sprecher des Arbeitskreises Dortmund gegen Rechts.

Der Arbeitskreis ist denn auch einer von mehreren Veranstaltern der Kundgebung auf dem Platz der Alten Synagoge. "Es ist sehr gut, dass ein großer gebündelter Widerstand aller Demokraten organisiert werden konnte", freut sich nicht zuletzt Hartmut Anders-Hoepgen als Sonderbeauftragter der Stadt für Vielfalt, Toleranz und Demokratie. Gemeinsam hoffe man auf eine "machtvolle und friedfertige Demonstration."

Mehrere Demonstrationen

Es ist nicht die einzige an diesem Tag. Schon am Vormittag ruft das linke "Bündnis 28.3." zu einem Demonstrationszug vom Hauptbahnhof über den Wall bis zum Opernhaus auf, wo man sich der großen Kundgebung anschließen will. Eine weitere Initiative lädt für den Nachmittag zu einem Familienfest gegen Rechts in den Westpark ein. 

Die Polizei richtet sich entsprechend auf einen Großeinsatz ein. Hauptziel ist es, gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen der extremen linken und der rechten Szene wie zuletzt am 1. Mai 2007 zu verhindern. Das Gewaltpotenzial ist gestiegen, fürchten Experten. "Wir gehen von einer besonderen Dimension des Einsatzes aus" erklärte Polizei-Einsatzleiter Dieter Keil.

Streit um "Stolpersteine"

Er könne angesichts der Vorkommnisse im vergangenen Jahr die Besorgnis der Polizei verstehen, betont auch Hartmut Anders-Hoepgen. Gleichwohl regt sich auch Kritik am Vorgehen der Polizei, das u.a. Mahnwachen an drei Stolpersteinen zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus verboten hat, weil sie direkt an der Strecke des rechten Umzugs liegen. Zudem sei man gespannt, wie die Polizei den Zugang zu Veranstaltungen in der östlichen Innenstadt wie dem Brunnenfest am Berswordtplatz sicherstellen wolle.

Die Kundgebung unter dem Titel "Bunt statt Braun" beginnt am Samstag um 12 Uhr auf dem Platz der Alten Synagoge. Zu den Rednern gehören u.a. Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer, DGB-Chef Eberhard WeberTülin Dolutas vom Bündnis Dortmund gegen Rechts und Vertreter von Ausländerbeirat und Jugendring.

Quelle: RN vom 03.09.08

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