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Dreckschleudern: Die Busse der Dortmunder Stadtwerke

Für einen Flughafen gibt es Geld in Dortmund. Für umweltfreundliche Busse reicht es nicht. Von 155 Dortmunder Linienbussen sind nur 32 mit Rußfiltern ausgestattet.

Umweltzone könnte Busse stoppen

Die geplante Umweltzone Ruhr könnte nicht nur Privatleute mit älteren Autos vor Probleme stellen. Bei den Stadtwerken müssten im Extremfall drei von vier Bussen im Depot bleiben, weil sie die Schadstoff-Auflagen nicht erfüllen.

Noch weiß man nicht, wann und in welcher Form die Umweltzone tatsächlich kommt, die eine Studie des Regionalverbandes Ruhr (RVR) vorschlägt. Klar ist aber, dass Diesel-Fahrzeuge ohne Rußfilter in jedem Fall ausgesperrt werden - und das womöglich im kompletten Kern des Ruhrgebiets, nicht nur in den Innenstädten.

Vor Probleme dürfte das vor allem die Stadtwerke (DSW 21) stellen. Lediglich 32 im vergangenen Jahr neu angeschaffte Busse sind mit neuester Technik ausgestattet, zehn Mercedes-Busse mit Filtern nachgerüstet. Die anderen 123 Linienbusse im DSW-Fuhrpark fahren weiterhin ungefiltert durch die Stadt. Eine Nachrüstung sei zu teuer und mit Unsicherheiten etwa zu Garantieleistungen verbunden, begründet man die Zurückhaltung. Sollte jetzt eine Umweltzone eingerichtet werden, die Dieselfahrzeuge ohne Filter komplett aussperrt, hofft man auf eine Ausnahmegenehmigung für den öffentlichen Nahverkehr, erklärte Stadtwerke-Sprecher Wolfgang Herbrand gestern auf RN-Anfrage.

Ob es diese Ausnahmegenehmigung gibt, ist allerdings unklar. In Berlin, wo man schon konkreter an Plänen für eine Umweltzone zum 1.1.2008 feilt, plant man solche Ausnahmen für Einsatzfahrzeuge etwa von Polizei und Rettungsdiensten, nicht aber generell für öffentliche Unternehmen. Denn sonst drohten womöglich Klagen der privaten Wirtschaft auf Gleichbehandlung. Die Berliner Verkehrsunternehmen sehen dem gelassen entgegen. Bei ihnen gibt es nach eigenen Angaben keine Busse ohne Rußfilter mehr.

Im Fuhrpark der Stadt gibt es nur wenige ältere Fahrzeuge, die von einem Fahrverbot betroffen wären, dafür aber u.a. 24 mit Erdgas betriebene Wagen. Auch bei der Polizei bereitet die Masse der Einsatzfahrzeuge keine Probleme. 14 LKW und 32 Krafträder erfüllen die Umweltnormen aber nicht, berichtete ein Polizei-Sprecher. Unsicherheit herrscht dagegen in der heimischen Taxi-Branche. "Uns fehlen bislang noch die Informationen, wo Fahrverbote gelten sollen und welche Euro-Norm erfüllt sein muss", bedauert Dieter Zillmann als Chef der Dortmunder Taxi-Genossenschaft. Für ihn wäre es wichtig, wenn möglichst bald Klarheit über Umfang und Inhalt einer Umweltzone geschaffen würde. - Oli

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 15. Januar 2007

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