Eiliger Protest vor dem Rathaus

Der unaufhörliche Regen und die Sorge um ihre rund 1600 Arbeitsplätze treibt sie. Dass bei der zur Herner Heitkamp-Gruppe gehörenden Bergbau-Gesellschaft bald Schicht im Schacht ist. Weil das Geschäft mit der Deutschen Steinkohle AG (DSK) als einzigem Auftraggeber dramatisch eingebrochen ist - zugunsten des Konkurrenten Thyssen Schachtbau.

Die Krise zeige deutlich, welche Folgen der rasante Schrumpfungsprozess im deutschen Steinkohlebergbau haben kann, sagte der Dortmunder Bezirksleiter der Gewerkschaft IG BCE Adi Sietloff: "Ein Auslaufbergbau hätte noch weit schlimmere Folgen."

Wie angekündigt, sprach auch Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer zu den "Deilmännern", wiederholte, dass es bei der Steinkohle-Subvention keine unterschiedliche Behandlung von DSK und Zulieferunternehmen geben dürfe. Der OB nahm die Verantwortlichen beim Wort, dass es im Steinkohlebergbau trotz Subventionsabbaus zu keinen betriebsbedingten Kündigungen kommen werde. Das müsse auch für die Mitarbeiter von Deilmann-Haniel gelten.

Im Interesse der Familien, so Langemeyer weiter, müssten sich jetzt alle Beteiligten unter der Moderation der Landesregierung gemeinsam an den runden Tisch setzen, nach Lösungen suchen und Schuldzuweisungen bei Seite stellen.

Mit einer Resolution zogen die "Deilmänner" 15 Minuten später über Olpe, Ostwall, Schwanenwall, Burgwall, Burgtor und Steinstraße zur Agentur für Arbeit, "um nach 1600 freien Stellen zu fragen", sagte Adi Sietloff. Die es dort nicht gibt . . . - ko

Die Beschäftigten von Deilmann-Haniel wollen mit einem Infostand der IG BCE heute ab 10 Uhr in der Innenstadt vor der Reinoldikirche von der Landesregierung einfordern, eine Zukunftsperspektive für die Beschäftigten zu schaffen.

Quelle: RN vom 09. März 2006