Einspruch gegen Gaspreiserhöhung
Der Mieterverein Dortmund empfiehlt, Widerspruch gegen die gestern von DEW21 bekannt gegebene Preiserhöhung bei Gas einzulegen. Im Übrigen wirft Geschäftsführer Rainer Stücker dem Energieversorger unehrliche Informationspolitik vor.
Stücker spricht von einem "Schock für Dortmunder Verbraucher". Einschließlich der Gaspreiserhöhung vom 1. Juli (10 Prozent) würden sich ab 1. Oktober die Preise um insgesamt 26,5 Prozent in vier Monaten verteuern. Von 2003 bis 2008 steige der Preis gar um 68 Prozent, rechnete Stücker aus.
Für einen "Modellhaushalt" bedeuteten beide Erhöhungen eine Mehrbelastung von 250 bis 300 Euro im Jahr, für Mieter in nicht nachträglich wärmegedämmten Häusern seien es gar 400 Euro.
Kritisch geht Stücker mit der Informationspolitik von DEW 21 um: "Es wäre ehrlicher gewesen, den Verbrauchern von vornherein deutlich zu sagen, was zu zahlen ist." DEW21 hätte aber, als alle anderen Versorger eine Verteuerung von 25 bis 27 Prozent angekündigt hätten, nur eine solche von 10 Prozent zum 1. Juli durchgesetzt. Nur fünf Wochen später gelte das nicht mehr, stellt Stücker fest. "Völlig unverständlich."
Beim Mieterverein, der 15 000 Mitglieder hat, glühten gestern die Telefonleitungen. Gebetsmühlenartig empfiehlt er, gegen die Erhöhung Widerspruch einzulegen. Nicht wegen des aktuellen Tarifsprungs, wie Stücker gestern sagte, sondern, um den Druck zu verstärken beim bundesweit seit 2004 anhängenden Rechtsstreit, die Versorger zu zwingen, ihre Kostenkalkulationen offenzulegen. Die entsprechenden Formulare hält der Mieterverein bereit. Stücker empfiehlt im Übrigen keine Zahlungskürzungen.
Neben einer Erhöhung der Gaspreise zum ersten Oktober verteuert sich auch der Strom - um 5 Prozent. Dazu gibt der Mieterverein allerdings keine Empfehlung ab. Rainer Stücker. "Die Leute können ja wechseln."
Quelle: WR vom 05.08.08