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Fronten bei der EDG sind total verhärtet

Die Verhandlungen zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat der EDG über eine neue Betriebsvereinbarung stecken in der Sackgasse. Die Arbeitnehmervertretung rechnet vor, Mitarbeiter würden künftig weniger verdienen als Hartz IV.

Hauptgeschäftsführer Karl-Joachim Neuhaus kontert: "Das ist völliger Unsinn!" Eigentlich wollten sich beide Seiten längst geeinigt haben. Doch davon scheinen sie seit gestern weiter entfernt denn je. Da nämlich rechnete der Betriebsrat vor: Ein Familienvater, verheiratet, zwei Kinder solle künftig mit 1497,30 E netto im Monat abgespeist werden - 25 E weniger als der Alg II-Satz. Der Betriebsrat fährt Kampflinie: "Keine weiteren Einschnitt" - "an der Grenze des Zumutbaren" - "keine Veranlassung, auf erkämpfte Standards zu verzichten" - so lauten nur einige der Formulierungen, die Nauhaus auf die Palme bringen.
  
Er habe ein "außerordentlich großzügiges Angebot" unterbreitet und wisse auf "derlei Unfug auch keine Antwort mehr". Für alle bisherigen Mitarbeiter gelte: Besitzstandswahrung - "null Abstriche also". Und für alle, die künftig neu eingestellt werden, etwa 10 bis 12 pro Jahr, würde die EDG ebenfalls über Tarif zahlen. Seine Rechnung: Ein Lader, verheiratet, zwei Kinder, bekäme 2102 E brutto plus 297 E Erschwerniszulage. Netto wären das 1797 E - also gut 380 E mehr als der Alg II-Satz (1414 E). Merke: Einer rechnet falsch. Womit keiner mehr rechnet, ist eine schnelle Lösung. Die Gespräche ruhen.

EDG senkt Gebühren für die graue Tonne

Die Müllgebühren sinken leicht, die Straßenreinigungsgebühren steigen - aber noch viel leichter. Unter dem Strich gestaltet die Entsorgung Dortmund GmbH das Jahr 2008 für die Dortmunder Bürger ein ganz klein wenig kostengünstiger. Eine positive Kunde, die Geschäftsführer Karl-Joachim Neuhaus gestern überbrachte - zumal in Zeiten, da Milch, Käse, Brot, Sprit, Gas und auch sonst alles immer teurer werden. Die EDG marschiert weiter gegen den Trend.

Die Gebühren für die Biotonne: 2008 schon im zwölften Jahr konstant; die Gebühren für den Sperrmüllservice und an den Recyclinghöfen: konstant im neunten Jahr. Und die Leerung der grauen Restmülltonne sinkt sogar um 3,1 %. "Das alles bei einer einkalkulierten Tariferhöhung von vier Prozent und weiteren zwei Prozent Inflationsrate", betont Neuhaus. Und noch eine Zahl: Um 20,3 % sind die Personalkosten seit 1997 gestiegen - die Gebühren hingegen nur um 9,3 %.

Wie das geht? - Eigentlich ganz einfach: Die Bürger verhalten sich immer umweltbewusster. Sie trennen ihre Abfälle inzwischen konsequent. Die Wertstoffe kann die EDG vermarkten. Die Restmüllmenge sinkt - in den Müllverbrennungsanlagen Hamm, Hagen und Iserlohn werden dadurch Kapazitäten frei, die den am hart umkämpften Müllmarkt agierenden Töchterunternehmen für privatwirtschaftliche Aktivitäten zur Verfügung stehen. So kommt Geld in die Kasse.

Lob gibt´s von Neuhaus für die "extrem produktive" Belegschaft. Die schrumpfte bei der EDG von 1997 bis heute um über 50 auf 794 Mitarbeiter. Auch nächstes Jahr werden noch einmal 15 Stellen abgebaut. Im Unternehmensverbund mit den Töchtern Welge, Domig (Mineralstoffverwertung), Doreg (Recycling) und Doga (Gesellschaft für Abfall) hingegen stieg die Stellenzahl um über 100 auf 1112 im Jahr 2008. Nicht zuletzt, weil die EDG den Auftrag für die Leerung der Gelben Tonne zurückgeholt hat.

Quelle: Westfälische Rundschau vom 18.09.2007

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