Benutzerspezifische Werkzeuge
Sie sind hier: Startseite Soziale Lage / Sozialpolitik Dortmund speziell Soziale Entwicklung Frust über Warterei und Rüpeleien

Frust über Warterei und Rüpeleien

Ärger und Frust haben sich bei den Montags-Demonstranten aufgestaut. In einem Brief an die Agentur für Arbeit listen sie ihre Beschwerden auf. Auslöser für das Schreiben waren Vorkommnisse am Montag, 31. Oktober, an der Steinstraße.

"Da warteten sehr viele Kunden vor dem Haus, so auch ich", schreibt Marion Awondo - (Foto) im Namen der Montags-Demonstranten. Unabhängig voneinander habe man das "sehr rüpelhafte Benehmen" einiger Sicherheitskräfte beobachtet. So sei eine Dame forsch zur Seite gestoßen und angeschrien worden, sie solle gefälligst zum Ende der Schlange gehen. "Ferner beanstanden wir den teilweise sehr arroganten Ton einiger Mitarbeiter, gerade im Umgang mit Arbeitslosengeld-2-Beziehern", ärgert sich die 53-Jährige. Der ständige Ausfall von Computern führe zu allem Überfluss dazu, dass vielen Kunden zu spät die anteilige Miete überwiesen werde und die Betroffenen dann noch Ärger mit ihren Vermietern bekämen.

Damit nicht genug. Ein weiteres Ärgernis seien "die übertrieben langen Wartezeiten" und dann auch noch die Erlebnisse, "von einem Mitarbeiter zum anderen geschickt zu werden, bevor sie den richtigen Ansprechpartner vor sich haben".

Der stellvertretender Pressesprecher der Agentur für Arbeit, Markus Schulte - (Foto), räumt ein, dass am 31. Oktober tatsächlich sehr viele Kunden warten mussten. "Dies war eine absolute Ausnahme, die mit dem Letzten des Monats Oktober zusammenhängt. Am Wochenende zuvor hatte es noch keine Buchungen gegeben, deshalb war auf Konten der Kunden morgens kein Geld, nachmittags gingen die Buchungen dann aber ein."

Zu dem Vorwurf des "rüpelhaften Benehmens" einiger Sicherheitskräfte sei man mit den Beteiligten im Gespräch. Konkrete Einzelfälle, wie sie beschrieben werden, oder der laut Brief "arrogante Ton einiger Mitarbeiter" könnten allerdings nur bei Angabe genauer Daten geklärt werden. Sowohl den ARGE-Mitarbeitern wie auch den Sicherheitskräften werde immer wieder ans Herz gelegt, "einen freundlichen und angemessenen Umgang" mit den Kunden zu pflegen.

Um die "übertrieben langen Wartezeiten" zu verhindern, sei die Kundensteuerung bereits verändert worden, unterschiedliche Modelle würden geprüft, so Schulte. Auch Kundenbefragungen sind geplant. Dabei werden die Wartezeiten und die abschließende Klärung des Anliegens von Studenten von Dezember bis Februar erfasst, um die Abläufe zu optimieren.

Gleichzeitig unterstützt die ARGE eine Anregung anderer Arbeitsgemeinschaften, den Bewilligungszeitraum von sechs Monaten auf zwölf zu verlängern. Rund 88000 Besuche jährlich sind allein auf die aktuelle Regelung zurückzuführen. "Hinzu kommen viele Vorsprachen am Monatsanfang, da die Folgeanträge nicht frühzeitig abgegeben wurden. Erst wenn kein Geld auf dem Konto ist, werden die Kunden aktiv", verweist Schulte auf ein Versäumnis der Betroffenen. - Bettina Kiwitt

Quelle: RN vom 24.11.05

Artikelaktionen