Benutzerspezifische Werkzeuge
Sie sind hier: Startseite Soziale Lage / Sozialpolitik Dortmund speziell Soziale Entwicklung HSP: Bereit zum Verzicht

HSP: Bereit zum Verzicht

Mit einem "eindeutigen Votum" unterstütze die Belegschaft den Vorschlag des Betriebsrates zur Rettung der Arbeitsplätze bei Hoesch Spundwand. Von gut 200 Teilnehmern einer "dreistündigen, intensiven Belegschaftsversammlung" hätten "keine zehn gegen das Konzept gestimmt."

Sagt Betriebsratsvorsitzender Gerd Pfisterer und weiß, was die Arbeitnehmervertretung den rund 460 Beschäftigten zumutet. Im Kern weniger Arbeit und damit weniger Geld. Von 35 auf 32 Wochenstunden sollen die Mitarbeiter herunterfahren, bei entsprechend geringerem Gehalt: "Wer 1300 Euro Netto hat, kann schwer auf etwas verzichten."

Dennoch: Dieses von der Unternehmensberatung Project Consult Group (PCG) erarbeitete Konzept sei das kleinere Übel. Denn es sieht eine zeitliche Begrenzung der Minderarbeit auf ein Jahr vor sowie einen Härtefonds.

Um HSP überlebensfähig zu machen, formulierten die PCG-Experten zudem Forderung an die Salzgitter AG als Eigentümer von HSP: Keine Mengenbegrenzung auf 205 000 Jahrestonnen, Beibehaltung des Dreischicht-Betriebes, Erhalt aller Arbeitsplätze inklusive der der rund 25 Leiharbeiter, Weiterführung der Ausbildung.

IG-Metall-Bevollmächtigter Hans-Jürgen Meier ist direkt begeistert von den Plänen: "Ich glaube, dass das eine absolute Alternative zum Konzept der Geschäftsführung ist." Sie sei sofort umsetzbar und spare sofort Kosten. Wenn der Konzern auf Arbeitsplatzabbau beharre, sei das kostenintensiv und zeitaufwändig.

Ab Freitag wird sich zeigen, wie begeistert der Konzern von dem Konzept ist. Dann starten die Verhandlungen über die HSP-Zukunft. Eine Unternehmenssprecherin: "Vorher geben wir keine Stellungnahme ab." - jöh

Quelle: RN vom 05. April 2006
Artikelaktionen