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Huckarder Tafel speist 900 Leute aus dem Westen

Wenn es Ende des Monats bei Pfarrer Michael Ortwald an der Tür klingelt, sind es nicht selten Bedürftige, die um Lebensmittel bitten.

.2000 Euro hat die Urbanus-Gemeinde im vergangenen Jahr investiert. Auch das ist ein Grund für die Zusammenarbeit mit der "Dortmunder Tafel", die ab dem 5. August ihre fünfte Filiale im Urbanus-Haus eröffnet.

Berechtigungsschein ist erforderlich

Einmal pro Woche können Bedürftige aus dem Dortmunder Westen dann für zwei Euro einen großen Korb voller Lebensmittel bekommen, die von Unternehmen und Geschäften gegen Spendenquittungen der Dortmunder Tafel überlassen werden. "Verfallene Waren nehmen wir nicht entgegen, aber welche, die kurz vor dem Ablaufdatum stehen", sagt Pressesprecher Egon Gennat.

Um bei der Tafel einkaufen zu können, wird ein Berechtigungsschein benötigt. Kunden müssen ihre Hilfsbedürftigkeit nachweisen. Obdachlose und Hartz IV-Empfänger gehören ebenso zum Kundenkreis wie Rentner und Studenten, deren Monatseinkommen unter 700 Euro liegt. Andere Fälle werden individuell beraten.

"Viele Familien kommen mit ihrem Monatseinkommen nicht aus", weiß Gerd Kister vom Tafel-Vorstand. Am Monatsende steige die Kundschaft in der Hauptstelle an der Haydnstraße um 20 Prozent. Durchschnittlich kommen täglich 250 Menschen. Darunter auch viele aus dem Dortmunder Westen. 3500 Berechtigte gibt es stadtweit. "Aufgrund des Andranges können wir in der Innenstadt derzeit keine weiteren Scheine ausgeben", erklärt Kister.

Der neue Standort in Huckarde soll für Entzerrung sorgen. Etwa 900 Menschen aus dem Dortmunder Westen, die bisher an der Haydnstraße gemeldet sind, können demnächst im Urbanus-Haus einkaufen. "Die Praxis zeigt, dass zu den Ausgabetagen etwa die Hälfte der Berechtigten zum Einkauf kommt", so Kister.

Wie es in Huckarde läuft, will die Tafel abwarten. Von daher startet man zunächst mit einem Tag pro Woche.

Ab dem 5. August öffnet die Hilfsorganisation im Urbanus-Haus immer freitags zwischen 11 und 13 Uhr. Notfalls soll ein zweiter Einkaufstag angeboten werden. "Wir werden innerhalb des Pastoralverbundes nach einer räumlichen Lösung suchen", sagt Pfarrer Michael Ortwald. Dann könnten auch die Gemeinden St. Stephanus oder St. Christophorus mit eingebunden werden.

.40 Ehrenamtliche engagieren sich

Für die Organisation der Ausgabe in Huckarde haben sich 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gefunden. 17 von ihnen stehen wöchentlich bereit, um Wurst, Käse, Obst, Gemüse und Brot auszugeben. Die ehrenamtliche Leitung übernimmt Hans Claßen, der nicht nur zur Gründungsmannschaft der Dortmunder Tafel gehört, sondern auch Erfahrung bei der Tafel in Düsseldorf und Erkrath gesammelt hat.

Quelle: WAZ vom 15.07.2005

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