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Skandal im Sperrbezirk!

Aufruf der Dortmunder Straßenprostituierten zu einer Demonstration am 24. März

Wir Frauen vom Dortmunder Straßenstrich gehen auf die Straße!

Am 24. März 2011 wird sich eine Gruppe der Straßenprostituierten von der Ravensberger Straße zum ersten mal ganz bewusst in die Öffentlichkeit begeben, um vor das Dortmunder Rathaus zu ziehen und dort gegen die Schließung des Straßenstriches zu demonstrieren.

Da wir Prostituierte auch fast 10 Jahre nach Inkrafttreten des Prostitutionsgesetzes noch lange keine gesellschaftliche Akzeptanz erfahren, ist dies ein ganz außergewöhnlicher und mutiger Schritt. Notwendig wird er aufgrund der Tatsache, dass der Rat der Stadt Dortmund am 31. März über die mögliche Schließung des sicheren und sozialverträglichen Straßenstrichs abstimmen will.

Wir gehen einer legalen Tätigkeit nach und sind keine Kriminellen!

Wir haben Angst um unseren Arbeitsplatz.

Wir haben Angst, wieder ohne Sicherheitsanlage in abgelegenen Gebieten
arbeiten zu müssen und so wieder ungeschützt gewaltbereiten Kunden und
Schutzgelderpressern ausgeliefert zu werden.

Wir haben Angst, den regelmäßigen Kontakt zur Beratungsstelle Kober zu verlieren und nicht mehr Hilfe in akuten Notlagen, Beratung zum sicheren Arbeiten, zu Gesundheitsfragen und auch Ausstiegshilfen an unserem Arbeitsplatz in Anspruch nehmen zu können.

Wir haben Angst, nicht mehr die Sicherheit der eigenen Gruppe und der Polizei an einem festen Ort zu haben, sondern allein und auf uns gestellt unserer schwierigen und gefährlichen Tätigkeit nachgehen zu müssen.

Diese Ängste sind größer, als die Angst, bei einer öffentlichen Demonstration persönlich als Prostituierte erkannt zu werden.

Die Schließung des Straßenstrichs löst nicht die Probleme der Dortmunder Nordstadt!

Jeder, der sich mit uns solidarisch zeigen möchte, ist herzlich eingeladen, sich als 'Stellvertreterin/Stellvertreter' für diejenigen Frauen, die aus verschiedenen Gründen nicht an dieser Demo teilnehmen wollen/können, bei dieser Demonstration mit zu gehen.

Wir Frauen werden Perücken und Sonnenbrillen tragen und alle 'Stellvertreterinnen' können ebenfalls mit Perücke und Sonnenbrille ausgestattet unsere Anonymität in der (hoffentlich) großen Gruppe verbessern.

Treffpunkt ist am 24.03.2011 um 14:30 auf der Ravensberger Straße.

Gegen 15 Uhr wird der Demonstrationszug sich über die Bornstraße, den Ostwall , durch die City zum Dortmunder Rathaus bewegen und dort soll es von etwa 16:30 bis 17:30 eine Kundgebung von uns geben.

Dany für die Frauen vom Dortmunder Straßenstrich

PS) Wer noch zusätzliche Perücken oder Sonnenbrillen hat, bitte mitbringen!


Huren-Demo soll Straßenstrich Dortmund vor Schließung retten

Dortmunds Prostituierte wollen für den Erhalt des Straßenstrichs demonstrieren – in einem Protestmarsch von der Ravensberger Straße zum Rathaus. Am Donnerstag, 24. März, geht die Demo um 14.30 Uhr in der Nordstadt los.

Für den Erhalt des Straßenstrichs auf der Ravensberger Straße wollen Dortmunds Prostituierte vors Rathaus ziehen. In einem Protestmarsch am Donnerstag, 24. März, ab 14.30 Uhr wollen die Huren von der Ravensberger Straße durch die Innenstadt zum Friedensplatz marschieren.

Wie Claudia Attig-Grabosch von der Beratungsstelle Kober erklärte, habe man am vergangenen Mittwoch (10. März 2011) die Frauen auf dem Straßenstrich von den Schließungsplänen unterrichtet. Die Resonanz auf dieses Treffen sei sehr groß gewesen – viele seien zur Beratungsstelle gekommen. „Da kam die Idee von den Frauen, für den Erhalt des Straßenstrichs auf die Straße zu gehen“, erklärt Claudia Attig-Grabosch auf WR-Anfrage.

Dieses Vorhaben werde man von Kober unterstützen. Die Demo sei von der Polizei bereits genehmigt. Wie viele Frauen teilnehmen werde, wisse man noch nicht. Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle gehen davon aus, dass es auf jeden Fall mehr als 50 Frauen sein werden.

Quelle: Der Westen vom 18.03.11

Prostituierte gehen auf die Straße statt auf den Strich

Das gab's noch nie: In Dortmund wollen Prostituierte am kommenden Donnerstag für den Erhalt des Straßenstrichs demonstrieren. Denn eine Schließung des Strichs wird immer wahrscheinlicher, jetzt ist auch die SPD dafür.

Rund 100 Prostituierte wollen gegen die drohende Schließung des Straßenstrichs protestieren. Die Beratungsstelle „Kober“ unterstützt dabei die Frauen, die am 24. März unter dem Motto „Prostituierte kämpfen für ihren Straßenstrich“ ab 15 Uhr von der Ravensberger Straße durch die Innenstadt bis zum Friedensplatz ziehen. Dabei dekorieren sie sich mit Perücken und Sonnenbrillen, um unerkannt zu bleiben.

Ende immer wahrscheinlicher

Ihre Sorgen sind berechtigt. Denn am Mittwoch hat der Arbeitskreis Nordstadt der SPD die Vorentscheidung für eine Schließung des Straßenstrichs getroffen, der sich wohl auch die Ratsfraktion anschließen wird. Mit 14 zu 3 Stimmen sprachen sich die Teilnehmer der Runde für die ersatzlose Schließung des Straßenstrichs aus, wie es von der Polizei und OB Ullrich Sierau gewünscht wird. Am kommenden Mittwoch soll der SPD-Parteivorstand, am Montag danach die Ratsfraktion entscheiden.

Zusammen mit der CDU, die ebenfalls den Strich abschaffen will, gäbe es damit eine breite Mehrheit im Rat für die Schließung. Der entscheidet am 31. März. FDP/Bürgerliste und Grüne hatten sich gegen eine Schließung ausgesprochen.

Die Demo der Prostituierten findet auch außerhalb Dortmunds Interesse: „Auch Schwesterorganisationen aus ganz NRW nehmen daran teil“, so Kober-Sprecherin Elke Rehpöhler über die zu erwartende Solidarität. Kober, die Beratungsstelle der katholischen sozialen Dienste, ist gegen das von der Polizei favorisierte endgültige Aus für dem Straßenstrich aus.

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 17.03.11

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