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Jetzt geht´s um die Wurst

onntag ist Stichtag. Ab dann ist auf dem neuen Fördertopf "Kein Kind ohne Mahlzeit" von NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttergs der Deckel drauf. Nach anfänglichem Zögern will auch Stadt einen Teil der Fördersumme abschöpfen: 480 000 Euro für 2400 bedürftige Schüler.

Wie erst gestern bekannt wurde, hat die Stadt den umfänglichen Förderantrag bereits Ende letzter Woche auf den Weg gebracht. Konkret beantragt Jugend- und Schuldezernentin Waltraud Bonekamp in rund 2400 Fällen finanzielle Unterstützung seitens des Landes, wenn es um die Mittagsverpflegung im Ganztagsbereich geht.

Dabei werden Gelder für 2400 Maßnahmen sowohl für die Grundschulen als auch Haupt- und Gesamtschulen beantragt, so Karsten Betz, Büroleiter des Schul-Dezernats. Bisher wurde bedürftigen Kindern entweder vor Ort mit Spendengeldern geholfen oder die Stadt übernahm die Kosten.

Wenn nun die Anträge bewilligt werden, wird eine neue Rechnung aufgemacht: Die Kosten für ein Mittagessen von durchschnittlich 2,50 Euro werden dann durch den Landesanteil um einen Euro reduziert. Die Eltern zahlen einen weiteren Euro, die Stadt als Schulträger muss sich (das ist Bedingung des Landes) ebenfalls mit einem Anteil von durchschnittlich 50 Cent pro Mahlzeit beteiligen. Die Kosten pro Mittagessen sinken so auf durchschnittlich einen Euro für die betroffenen Familien. Anders ausgedrückt: 480 000 Euro sollen vom Land kommen, 480 000 Euro von Dortmunder Eltern, 240 000 Euro muss das Dezernat 7 aus seinem Etat freischlagen. Bei der Auswahl der Schüler, die aus einkommensschwachen Familien kommen, dürfte die Mehrzahl aus Familien kommen, die Hartz IV beziehen, bzw. Lernmittelfreiheit (was die Kosten der Schulbücher angeht) beantragt haben.

Die Stadt hofft nun auf eine schnelle Bewilligung der Fördersumme und klärt derweil, wie sie künftig organisatorisch mit dem "Fallmanagement" umgehen will. Sicher ist: Ganz so unbürokratisch und einfach, wie vom Schulministerium angekündigt, wird die Unterstützung wohl kaum ausfallen.Auch die Frage, wieviel Geld wann kommt, ist offen. Allein bei der Bezirksregierung in Arnsberg sind schon jetzt 35 Anträge angekommen. Und: "Es werden mehr werden", da ist sich Regierungssprecher Christoph Söbbeler sicher.

Fördertopf des Landes

  • "Kein Kind ohne Mahlzeit" heißt das Förderprogramm, das NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) im August aufgelegt hat.
  • Mit einem Topf von zehn Millionen Euro will das Land bedürftige Kinder (Eltern) bei der Finanzierung der Mittagessen in Ganztagsschulen unterstützen.
  • Kommunen haben die Chance, Anträge für Kinder aus einkommensschwachen Familien zu stellen.
  • Der Fonds ist zunächst für einen Zeitraum von zwei Jahren ausgelegt.
  • Er umfasst in diesem und nächsten Schuljahr pro Schuljahr eine Summe von 10 Millionen Euro, mit denen bis zu 50 000 Kinder vom Land unterstützt werden sollen.

Quelle: Westfälische Rundschau vom 27.09.2007

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