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Jetzt ist mal wieder der Winter Schuld...

... an der hohen Zahl Erwerbsloser in Dortmunder - Arbeitslosenstatistik für Dortmund Dezember 2005

Winter hat den Arbeitsmarkt kalt erwischt

Der Winter hat den Arbeitsmarkt nun doch noch eiskalt gepackt. In der Stadt Dortmund überschritt die Zahl der Menschen ohne Job wieder die erschreckende Marke von 50.000, die Arbeitslosenquote sprang von 17,6 % im Dezember 2005 auf jetzt 18,1 %.

"Nach dem überraschend positiven Dezemberergebnis hat jetzt doch noch der Winter die Arbeitslosigkeit in die Höhe getrieben und die günstige Entwicklung der letzten Monate ausgebremst", analysiert Werner Schickentanz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund, die Zahlen. "Viele, die in Außenberufen beschäftigt sind, werden nur vorübergehend beschäftigungslos sein", ist Schickentanz überzeugt. Außerdem seien im Januar die Entlassungen zum 31. Dezember wirksam geworden. "Das ist immer ein besonderer Kündigungstermin im Jahr. Mit den erwarteten Neueinstellungen in 2006 haben es die Unternehmen zwar noch nicht so eilig, der saisonale Einbruch sollte allerdings die konjunkturell eher positive Einstellungsbereitschaft der Unternehmen nicht nachhaltig bremsen."

Insbesondere beim JobCenter ARGE muss man sich mit einer wachsenden Zahl von Langzeitarbeitslosen auseinander setzen. In Dortmund ist etwa der Anteil der Langzeitarbeitslosen innerhalb eines Monats von knapp unter 50 % auf 53,2% gestiegen. "Die hohe Zahl an Langzeitarbeitslosen vermittelt aber auch ein realistischeres Bild über das Ausmaß der Arbeitslosigkeit in unserem Agenturbezirk", so der Agentur-Chef. Nach der erstmaligen Erfassung in der Arbeitslosigkeit Anfang 2005 würden viele Sozialhilfeempfänger oder Angehörige von Arbeitslosen jetzt nach einem Jahr so gezählt, wie sie schon seit langem zu sehen waren: "Ausgeschlossen von den Beschäftigungsmöglichkeiten in der Region und damit langzeitarbeitslos."

Wichtigstes Ziel der derzeitigen Reformbestrebungen muss es laut Schickentanz sein, den arbeitslosen Menschen eine Perspektive zu geben.

Ohne offene Stellen nix zu vermitteln

Bei dem schwierigen Thema Langzeitarbeitslosigkeit sind nach Ansicht von Werner Schickentanz, Chef der Agentur für Arbeit Dortmund, insbesondere die JobCenter ARGE gefordert. "Jetzt kommt es darauf an, dass insbesondere die ARGEn dazu beitragen, diese Menschen wieder systematisch und konsequent für den Arbeitsmarkt aufzubauen." Die Agentur versuche im Schwerpunkt " beispielsweise durch ein effizienteres Kundenzentrum und verstärkte Arbeitgeberorientierung " neue Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern.

Doch Schickentanz wiederholt erneut seine Feststellung: "Allein können wir die Situation auf dem heimischen Arbeitsmarkt jedoch nicht maßgeblich verbessern. Wir sind auf konjunkturelle Impulse, die neue Arbeitsplätze bringen, angewiesen. Denn ohne offene Stellen kann man nicht vermitteln."

Zurück zur Stadt Dortmund: Hier stieg die Arbeitslosigkeit im Januar um 1.397 auf 50.031, im Vergleich zum Vorjahr sind es damit 2.258 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote betrug 18,1 %, vor einem Jahr 17,4 %. Es meldeten sich 5.521 Personen neu oder erneut arbeitslos, das waren 1.699 Personen oder 24 % weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 4.124 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 824 oder 25 % mehr als vor Jahresfrist. Es gab 5.525 Stellenangebote, gegenüber Dezember ein Plus von 106. - kiwi

Quelle: Ruhr-Nachrichten vom 31. Januar 2006
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