Jugendarbeitslosigkeit in Dortmund

Aus einer E-Mail der Dortmunder Ratsgruppe Linkspartei.PDS:

Wirtschaftsförderung und Jugendarbeitslosigkeit in Dortmund

Zu der Plänen der Wirtschafts- und Technologieförderung in 2006 erklärte Ratsmitglied Wolf Stammnitz:

"In der vorigen Woche nahm ich an einer Fachkonferenz des "Trägerkreises Armut in Dortmund" zur Arbeitsmarktpolitik teil. Was dort Herr Neukirchen-Füsers von der ARGE zur neuesten Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit in Dortmund vortrug, hat uns alarmiert, ja schockiert.

Und es sprach ein vernichtendes Urteil über die Ausrichtung der Dortmunder Wirtschaftsförderung, insbesondere über das Dortmund-Project. Hier nur zwei Zahlen:

• Von den Unter-25-Jährigen haben nur noch 19 %, also nicht mal mehr jede-r fünfte Jugendliche einen sozialversicherten Arbeitsplatz.

• Von 2.000 bis Anfang 2.005, also während der Laufzeit des Dortmund-Project's ging die Beschäftigung der geringer qualifizierten Jugendlichen in unserer Stadt um 14 % zurück, hingegen bei hoch und höchst qualifizierten nahm sie um 10 % zu.

• Damit fiel Dortmund in diesem Zeitraum noch weiter hinter NRW und den Bundesdurchschnitt zurück.

Natürlich geht das nur zum geringen Teil auf das Konto der kommunalen Wirtschaftsförderung. Aber die ist in Dortmund genau so konzipiert, daß sie die Polarisierung am Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft verstärkt. Daß sie die Kluft zwischen wachsender Armut und der Besserverdienenden vertieft.

Das haben wir seit Jahr und Tag kritisiert. Jetzt bekommen Sie es aus einem berufenen Mund bestätigt, den Sie nicht als linken Untergangspropheten abtun können. Niemand von unseren Wirtschaftsförderern und der Mehrheit hier im Rat kann diese Fakten bestreiten. Daraus müssen wir schließen: Sie scheinen das genau so zu wollen. Aus Protest dagegen lehnen wir die Wirtschaftspläne für 2006 ab."