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Justizmitarbeiter gehen auf die Straße

Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil: Streik. Knapp 500 Mitarbeiter von NRW-Justizbehörden legten gestern ihre Arbeit nieder, um in Dortmund zu demonstrieren. Dazu aufgerufen hatte die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Mit Bannern und Spruchbändern zogen die Streikenden durch die Straßen. Ziel: weiter Druck im teilweise über fünf Wochen andauernden Arbeitskampf der NRW-Landesdienststellen auszuüben.

Aus Lautsprechern schallt Musik aus einem Kultmusical, der Rocky Horror Picture Show. Eine Steilvorlage für einen ver.di-Sekretär. "Die Rocky Horror Picture Show wird nicht nur im Opernhaus gespielt." Wie ist die Stimmung? Gut ist sie. Ein Streik sei die einzige Hoffnung, die die Beschäftigten noch hätten. Und wenn das auch nichts bringt? Dann müsse der Streik eben verlängert werden, bis er etwas bringe, gibt sich eine Justizmitarbeiterin kämpferisch. Die Kollegen pflichten ihr bei. Es müsse etwas passieren. Deshalb sei diese Arbeitsniederlegung auch mehr als gerechtfertigt.

Nach einem Demonstrationszug durch die Innenstadt versammeln sich die Landesbeschäftigten vor dem Amtsgericht. "Wer streikt, kann verlieren, wer nicht streikt, hat schon verloren, ist auf einem Plakat zu lesen. "Erst wir, dann ihr, dann unser aller Kinder", steht warnend auf einem anderen Transparent.

Die Justizmitarbeiter fordern insbesondere den Erhalt der 38,5-Stunden-Woche und damit die Sicherung ihrer Arbeitsplätze ein. Zudem machen sie sich für die Wiedereinsetzung der Tarifverträge zum Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie die Übernahme des neuen Tarifrechts im Öffentlichen Dienst in den Ländern stark.

ver.di-Geschäftsführer Ulli Dettmann erklärte, es "ist Zeit für eine härtere Gangart". Die kommunalen Arbeitgeber in NRW spielten auf Zeit. Sein Versprechen: "Nach Ostern gehen die Aktionen unvermindert weiter, bis wir einen tragfähigen Tarifvertrag bekommen." - ar

Quelle: RN vom 12. April 2006
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