Benutzerspezifische Werkzeuge
Sie sind hier: Startseite Soziale Lage / Sozialpolitik Dortmund speziell Soziale Entwicklung Kreditcenter gerettet

Kreditcenter gerettet

Einen Etappensieg verbucht die Gewerkschaft verdi nach wochenlangen Protesten im Kampf um die Arbeitsplätze bei der Allianz, der Dresdner Bank und der Commerzbank: Die beabsichtigte Schließung des Kreditcenters in Dortmund ist bei der Commerzbank offenbar vom Tisch.

Die erfreuliche Nachricht teilte gestern Nachmittag der Commerzbank-Betriebsrat den Beschäftigten bei einer Betriebsversammlung mit. Vor diesem Hintergrund wurden auch die geplanten verdi-Protestaktionen in Dortmund abgesagt.

Von der Schließung des Kreditcenters wären laut verdi rund 180 Mitarbeiter betroffen gewesen. "Für uns ist der Sinneswandel beim Commerzbank-Management auch darauf zurückzuführen, dass in Dortmund seit Wochen Protestaktionen gegen die geplante Vernichtung von Arbeitsplätzen durchgeführt werden", erklärt Roman Eberle, bei verdi für die Finanzdienstleistungsbranche zuständig. Er glaubt, dass vor allem der permanente öffentliche Druck, die Einbeziehung der Kunden und der Ratsbeschluss von letzter Woche eine gewisse Rolle dabei gespielt haben, dass jetzt eine Entscheidung zu Gunsten des heimischen Commerzbank-Standortes getroffen wurde. Damit könne der weit überwiegende Teil der bislang gefährdeten Arbeitsplätze in Dortmund gehalten werden. Unklar sei nach wie vor, in welchem Umfang im Filialbereich Arbeitsplätze abgebaut werden sollen. Allerdings handelt es sich hier nach Betriebsratsangaben um eine Zahl, die erheblich geringer ist, als die im Kreditbearbeitungsbereich. Die Rede ist von 20-30 Menschen, deren bisheriger Arbeitsplatz gefährdet ist.

Doch es sei längst noch nicht alles "eitel Sonnenschein", betont Eberle. "Bei aller Freude über die Dortmunder Entwicklung bleibt festzuhalten, dass die Commerzbank in anderen Städten weiter an ihren Plänen festhält, Arbeitsplätze zu vernichten. Und das trotz eines Rekordgewinns in 2005."

Bei der Commerzbank in Frankfurt wollte man gestern nicht bestätigen, dass das Kreditcenter in Dortmund bleibt. "Die Verhandlungen laufen noch und wir werden das nicht weiter kommentieren", so Pressesprecher Stefan Roberg. Erst wenn Ergebnisse festgezurrt seien, werde man sie bekannt geben.

Für Roman Eberle kommt es jetzt darauf an, die Auseinandersetzung bei Allianz und Dresdner Bank entschlossen weiterzuführen. Die Entwicklung bei der Commerzbank gebe dafür den entsprechenden "Auftrieb". - kiwi

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 16. August 2006

Artikelaktionen