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Lohnverzicht

Die Beschäftigten der wirtschaftlich angeschlagenen Süßwarenfabrik van Netten haben sich mit der Geschäftsleitung auf einen Sanierungstarifvertrag verständigt - und damit die Rettung des Traditions-Unternehmens möglicherweise erleichtert.

Ziel sei es, 2009 wieder ein "deutlich schwarzes Betriebsergebnis" auszuweisen, sagte Geschäftsführer Michael Stepien gestern gegenüber unserer Zeitung. Die Belegschaft liefere hier einen großen Beitrag, indem sie auf Urlaubsgeld und Sonderzuweisungen bis 2009 verzichte. Zudem hätten sich die Mitarbeiter bereit erklärt, bei entsprechendem Arbeitsbedarf bis zu zwei Stunden wöchentlich unbezahlt zu arbeiten.

Die Vereinbarung, der 86 Prozent der Belegschaft zugestimmt hat, sei ein "wichtiger Baustein" zur Genesung des Unternehmens, das zuletzt tiefrote Zahlen schrieb, betonte Stepien. Das neue Konzept enthält auch den Abbau von weiteren Arbeitsplätzen. 77 Mitarbeitern war bereits unmittelbar vor der Übernahme durch die bayerische Beteiligungsgesellschaft Arques Industries im April gekündigt worden. Aufgrund von "Überkapazitäten beim Personal" müssen nun noch einmal 38 Mitarbeiter gehen. Damit arbeiten für van Netten noch 260 Menschen.

"Das sind aber keine einsamen Entscheidungen", betonte Stepien. Der Tarifvertrag sei in Absprache mit dem Betriebsrat und der IG Metall entwickelt worden. Stepien ließ durchblicken, dass van Netten durch Missmanagement in wirtschaftliche Schieflage geraten sei. Die vorgefundene Ausgangslage sei "katastrophal" gewesen und zeuge sicher nicht von einer "unternehmerischen Glanzleistung". Laut Stepien ginge es nicht darum, van Netten auf dem Rücken der Mitarbeiter zu sanieren. Sobald 2009 ein Ergebnis vorliege, würden sie vertragsgemäß am Erfolg beteiligt. Damit die Kassen bei dem Süßwarenhersteller wieder klingeln, soll das Sortiment erweitert und das Auslandsgeschäft auf branchenübliche 30 % ausgebaut werden. - ar

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 26. Juni 2007

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