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Neue Studie: Für die Frauen bleiben die Minijobs

Die Sozialforschungsstelle (sfs) der TU Dortmund hat die Verteilung der Arbeit in Dortmund zum Thema einer wissenschaftlichen Untersuchung gemacht. Fazit: Das neue Ergebnis ist eines, das die alten Verhältnisse bestätigt. Ob bei sozialversicherungspflichtigen Vollzeitstellen, bei Leiharbeit oder Minijobs: Frauen sind die Verlierer.

Klaus Boeckmann von der sfs-Kooperationsstelle Wissenschaft-Arbeitswelt legte den Zeitraum der Jahre 2000 bis 2006 zugrunde. Ein Zeitraum, der von starken Verlusten bei den sozialversicherungspflichtigen Vollzeitstellen im produzierenden Gewerbe geprägt war. Gleichzeitig hätte aber der Dienstleistungsbereich in Dortmund verstärkt Stellen aufgebaut. Ein Prozess, der sich in den Boom-Jahren 2006 und 2007 fortsetzte, während der Stellenabbau im produzierenden Gewerbe zum Stillstand kam. „Aber von den hohen Zuwächsen”, so Boeckmann, „konnten die Frauen nicht profitieren - diese Stellen gingen fast ausschließlich an Männer.”

Traditionelles Rollenverständnis

Die Frauen hatten lediglich bei den Teilzeit- und Minijobs höhere Zuwächse als die Männer. Für ihn ein Zeichen, „dass es immer noch ein traditionelles Rollenverständnis in den Betrieben gibt”. Zu dieser Wahrheit gehöre aber auch, dass etwa 50 Prozent der Frauen wegen der Erziehung von Kindern oder der Pflege älterer Menschen in Minijobs arbeiteten und 25 Prozent aus freien Stücken. Nur die letzten 25 Prozent würden gerne Vollzeit arbeiten. Über 90 Prozent der Jobs, die in den Jahren 06/07 aufgebaut worden seien, fasst er unter „atypische Beschäftigungsverhältnisse” zusammen - vorwiegend Leiharbeit und Minijobs.

Damit, so der Vorsitzende des DGB Östliches Ruhrgebiet, Eberhard Weber, verstärke sich eine Entwicklung. Nämlich die, dass sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen durch Teilzeitstellen u.ä. ersetzt würden. „Der Flexibilisierung der Arbeit muss Einhalt geboten werden”, meint er. Es gebe heute Leute in Minijobs, die arbeiteten 40-Stunden-Wochen für einen Lohn von drei Euro/Stunde. Sein Schluss daraus: „Mindestlöhne sind dringend geboten.”

Das Risiko, im Alter unter die Armutsgrenze zu fallen, sei stark gestiegen. Besonders der ständig wachsende Anteil an Teilzeit- und Minijobs bei den Frauen berge in dem Zusammenhang ein besonderes Risiko. Denn die Erfahrung zeige: „Wer einmal im Niedriglohnsektor arbeitet, verbleibt da.”

Quelle: WR vom 28.08.09

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