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Neuer Rekord auf Dortmunds Straßenstrich

Druck ablassen. Testosteron-Stau vor dem langen Wochenende. Nie zuvor sah man in Dortmund so viele Frauen auf dem Straßenstrich stehen wie am letzten Donnerstag, dem Tag vor den Pfingstferien. Diplom-Psychologin Claudia Attig-Grabosch zählte 105 Prostituierte, die auf Freier warteten. Im maroden Container der Prostituiertenhilfe Kober meldeten sich 75 Frauen.

Kober selbst war mit vier Helferinnen vor Ort, die eine verletzte Prostituierte als Notfall ins Krankenhaus fahren mussten.

Auch in diesen Tagen ist das Verkehrsaufkommen ähnlich hoch. Stoßstange an Stoßstange schoben sich Seh-Leute und ernsthaft Interessierte durch Dortmunds Schmuddel-Straße, in der sich eine Feinstaub-Messung richtig lohnen würde.

7500 Euro jährlich zahlt die Stadt für die Reinigung der zugemüllten Ravensberger Straße. Fahrer kippen hier ganze Abfall-Ladungen auf die Straße, urinieren die Fußgänger-Verrichtungsbox zu, weil Toiletten fehlen, und pinkeln auch das Gelände hinter dem Container voll.

Prostituiertenhilfe Kober stellt Bulgarin als Honorarkraft ein

Weil Hartz-IV-Empfänger kaum mehr als 100 Euro dazu verdienen dürfen und ihnen Geld darüber hinaus wieder abgezogen würde, finden sich nur schwer Menschen, die den Dreck der anderen wegschaffen.

Wenigstens an einer anderen "Baustelle" wird kräftig gewerkelt. Mit der gebürtigen Bulgarin Olja Krecar fand Kober eine 23-jährige Studentin der Sozialwissenschaften, die seit dreieinhalb Jahren in Deutschland wohnt und als Honorarkraft Kontakt aufnimmt zu den vielen bulgarischen Frauen, die bis zu 16 Stunden auf dem Strich anschaffen.

Quelle: RN vom 03.06.09

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