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Niedrigster Stand seit 15 Jahren

Die Arbeitslosigkeit ist in Dortmund - ungeachtet der wirtschaftlichen Flaute - auf den niedrigsten Stand seit 15 Jahren gesunken. Die Agentur für Arbeit ermittelte im November eine Quote von 12,2 Prozent.

Aktuell sind 35 831 Dortmunder arbeitslos gemeldet. Vermutlich letztmalig konnte die Arbeitsagentur eine so positive Mitteilung herausgeben: 3875 Arbeitslose gab es im November weniger als im selben Vorjahresmonat. Agentur-Chef Stefan Kulozik: "Allen Negativmeldungen zum Trotz präsentiert sich der Arbeitsmarkt im November unverändert robust."

Rückläufig entwickelte sich im Berichtsmonat nur die gemeldete Nachfrage nach Arbeitskräften. Im November wurden bei der Agentur für Arbeit Dortmund 1568 offene Stellen neu gemeldet. Im Vormonat waren es noch 1765.

"Die Finanzkrise mit ihren Auswirkungen ist derzeit auch für die Agentur für Arbeit ein wichtiges Thema. Auf dem lokalen Arbeitsmarkt zeichnete sich im November allerdings noch keine negative Entwicklung ab."

Aktuell verzeichnet die Arbeitsagentur noch keine steigende Zahl von Arbeitslosmeldungen aufgrund von Kündigungen. "Gleichwohl gibt es bereits Indikatoren, die auf eine sich verschlechternde Situation auf dem Arbeitsmarkt hindeuten", berichtet der Geschäftsführer. "Deutlich mehr Unternehmen als im Vorjahr erkundigen sich bei uns nach den Voraussetzungen für Kurzarbeit und lassen sich Anträge zuschicken." Zwar bewege sich der derzeitige Bezug von Kurzarbeitergeld noch absolut im üblichen Rahmen, aber hier rechnet Kulozik in den nächsten Monaten mit einer deutlichen Steigerung.

"Für die Beschäftigten ist Kurzarbeit allerdings immer noch besser als Arbeitslosigkeit", blickt die Agentur voraus. Mit der Möglichkeit, das Kurzarbeitergeld ab Anfang des Jahres für 18 statt zwölf Monate zu zahlen, erhalten Betriebe und Beschäftigte eine Perspektive für eine wirtschaftlich schwierige Phase. "Den Arbeitgebern ist daran gelegen, ihre gut ausgebildeten Fachkräfte auch in einer Flaute zu halten."

Im Vorjahresvergleich ging die Jugendarbeitslosigkeit (U25) in Dortmund um 13,7 Prozent (-479) auf 3011 zurück. Die Zahl der Arbeitslosen über 50-Jährigen sank um 3,5 Prozent (-331) auf 9184 und die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 3,4 Prozent (-613) auf 17317.

Quelle: WR vom 27.11.08

Siehe dazu auch:

Gerd Bosbach: Die verschaukelte Bevölkerung - Wie man mit Statistik täuschen kann

Die meisten Grafiken machen uns vor, die Arbeitslosigkeit sei rapide gesunken. Man beginnt bei der grafischen Darstellung aber dort, wo die höchste Arbeitslosenzahl ist, so dass jegliches Sinken durchaus erfreulich wirkt. Das kommt dadurch, dass man ein grafisches Bild nur flüchtig anschaut, aber dieser erste Eindruck bleibe haften. Sähe man allerdings eine Grafik der Arbeitslosigkeit, die die Wiedervereinigung seit 1989 einschließt, ist sie zwar leicht gesunken, aber immer noch schlechter als 1989. Von den prekären Arbeitsverhältnissen, in denen die meisten Arbeitslosen gelandet sind, ganz zu schweigen. Tatsächlich haben wir über 7 Millionen Hartz-IV-Bezieher. Gerade beim Problem der Arbeitslosigkeit täte die Politik aber so, als wäre das Problem schon beseitigt. Mehr in Neue Rheinische Zeitung

Die FAZ stellt schon einmal die von den Arbeitgebern bereits angekündigten Entlassungen grafisch dar.

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