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Nordmarkt und Straßenstrich: Traurige Normalität - Verhütung, was ist das?

Not - Nordstadt - Normalität? Seitdem Frauen aus Bulgarien und Rumänien leichter einreisen können und hier ihren Körper in der Prostitution verkaufen, ist die Not rund um Nordmarkt und Straßenstrich traurige Normalität geworden. Und niemand schaut hin?

Die Beratungsstelle Westhoffstraße wird seit Jahren überrannt von Frauen in Schwangerschaftskonflikten. Fast die Hälfte von ihnen – 47 Prozent – hat Migrationshintergrund. In den letzten Jahren stieg die Zahl der verzweifelten, ungewollt Schwangeren von 779 im Jahr 2006 auf 1061 im Vorjahr.

Nicht nur bitterarm

62 Prozent von ihnen zogen tatsächlich einen Abbruch in Erwägung. Besonders verzweifelt sieht die Situation bei den bulgarischen und rumänischen Frauen aus. Sie sind nicht nur bitterarm, sie sprechen auch so gut wie kein Deutsch, sind Analphabetinnen, haben kaum Kenntnisse über ihren eigenen Körper, geschweige denn über Verhütung.

Gesundheitliche Grundversorgung

Sie sind nicht krankenversichert und können so nicht einmal eine nur annähernd ausreichende medizinische Versorgung im Falle einer Geburt sicherstellen. „Aus unserer Sicht ist das ein unhaltbarer Zustand“, sagt Beraterin Ursula Zierke. „Bemühungen unsererseits mit Krankenkassen und dem Sozialamt, für diese Frauen eine gesundheitliche Grundversorgung zu ermöglichen, blieben ergebnislos“, ärgert sich die Diplom-Pädagogin.

Schwangere auch auf polnisch und türkisch beraten

Die Familienplanungs- und Schwangerschaftsberatung mit der Adresse Westhoffstraße 8-12 ist in der Nordstadt ein fester Bestandteil des sozialen Unterstützungs-Systems. Dort bietet ein multiprofessionelles Team in gut zehn Sprachen Hilfe für Familien an. So werden Schwangere auch auf polnisch und türkisch beraten.

Das Hilfsangebot ist breit gefächert, darunter: Jugendliche Schwangere: 2009 wurden 218 Mädchen und Frauen unter 21 an der Westhoffstraße beraten. Damit war jede fünfte Hilfesuchende unter 21.

Körperliche und psychische Verfassung

Konflikte: Fast jede zweite Frau (48 %) gab ihre körperliche und psychische Verfassung an, weshalb sie einen Schwangerschaftsabbruch erwog. 41 Prozent der Betroffenen nannte berufliche, bzw. Ausbildungsgründe für den gewünschten Abbruch.

Kinderwunsch: Im Jahr 2008 suchten 20 Paare mit unerfülltem Kinderwunsch die Beratungsstelle auf. Vergangenes Jahr waren es mit 48 Paaren mehr als doppelt so viele. 

Quelle: RN vom 03.04.10

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