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PCB hat keine gesundheitlichen Auswirkungen

Die Belastung von Gemüse aus drei Kleingartenanlagen (KGA) in der Nähe des Hafens mit dem Schadstoff PCB hat keine gesundheitlichen Auswirkungen. Das sagte Dr. Uta Ulbrich, Ärztin im Gesundheitsamt, Dienstagabend auf einer Infoveranstaltung der Stadt im Vereinsheim der KGA Westerholz.

Das Landesumweltamt hatte, wie berichtet, vor zwei Wochen veröffentlicht, dass die Richtwerte des seit 20 Jahren verbotenen Schadstoffs PCB (Polychlorierte Biphenyle) im Grünkohl in den letzten zwei Jahren angestiegen seien. Betroffen sind die Kleingartenanlagen Hafenwiese, Westerholz und Hobertsburg.

„Die Richtwerte der EU sind so angelegt, dass man ein Leben lang täglich belastetes Gemüse verzehren könnte, ohne gesundheitliche Folgen zu befürchten”, sagte Dr. Uta Ulbrich. Aktuell bestehe keine Gefahr, wenngleich die Empfehlung von Stadt und Bezirksregierung jedoch weiterhin Bestand habe, auf den Verzehr von Grünkohl und Blattgemüsen zu verzichten, die in den drei betroffenen Kleingartenanlagen angepflanzt wurden.

Das Vereinsheim der Kleingartenanlage war gestern so voll, dass viele Besucher stehen mussten. Besorgte Kleingärtner aber auch Menschen aus dem Umfeld der Anlagen wollten wissen, wie gefährlich PCB wirklich ist.

Der Schadstoff, der bis 1989 unter anderem als Weichmacher für Lacke und als Isolator für Transformatoren verwendet wurde, kann bei akuter, schwerer Belastung (wie bei einem PCB-Unfall) zu Haarausfall und Leberschäden führen. Eine krebsauslösende Wirkung beim Menschen bei langanhaltender, geringer Belastung sei jedoch nicht nachgewiesen. Die Aussage von Dr. Ulbrich konnte die meisten Besucher beruhigen: „Natürlich sind wir erleichtert, aber wir werden nicht eher ruhen, bis die Verursacher ermittelt sind, die das Gift in die Luft geblasen haben”, sagte Hans-Peter Hoffmann, der Vorsitzende des KGV Hafenwiese. Die Polizei ist eingeschaltet. Die Bezirkregierung will in den nächsten Tagen die verdächtigen Unternehmen aus dem Hafengebiet aufsuchen und neue Messungen vornehmen. 

Quelle: WR vom 27.01.09

 

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