Protest gegen Auflösung
Mit einem offenen Brief an die Landtagsabgeordneten protestiert die Landesfachstelle autonomer Frauen- und Mädcheneinrichtungen gegen Gewalt NRW gegen ihre bevorstehende Auflösung.
Wie bereits berichtet, soll die Vernetzungsstelle, die erst vor einem Jahr ihre Arbeit aufgenommen hat, zum 1. Januar 2006 geschlossen werden. "Dies bedeutet für die über 100 autonomen Hilfseinrichtungen einen erheblichen Verlust, da die Landesfachstelle für sie wichtige Aufgaben in den Bereichen Informationsaustausch und Fortbildung übernimmt und sie damit maßgeblich entlastet." Die landesweite Öffentlichkeitsarbeit trage dazu bei, dass Opfer von Gewalt erfahren, wo sie Hilfe finden können. Auch die beabsichtigte Streichung einer Fachkraftstelle im Frauenhaus sei "unverantwortlich, weil dadurch gewaltbetroffenen Frauen und Kindern in akuten Notsituationen die erforderliche qualifizierte Hilfe vorenthalten wird." Die Landesfachstelle vermutet, dass der Landtag über die Vorhaben nicht informiert wurde und fordert die Abgeordneten auf, die Einsparungen zu verhindern. "In einer Demokratie muss die Bekämpfung von Menschenrechtsverletzungen jeder Art oberste Priorität haben und darf der kurzfristig gedachten Sparwut nicht zum Opfer fallen."
Quelle: RN vom 18.12.05