Schon 2000 Bürger fahren aufs Sozialticket ab
Rund 2000 Dortmunder haben bis gestern Mittag das neue Sozialticket für Bus und Bahn erworben. Diese Zahl nannte der stellvertretende Sozialamtsleiter Jörg Süshardt auf WAZ-Anfrage.
"Ich persönlich hätte mit etwas mehr Andrang gerechnet", sagte Süshardt, obwohl das Ticket erst seit dem 20. Dezember beantragt werden kann und danach die Feiertage folgten. Das Sozialticket für 15 Euro im Monat entspricht dem personenbezogenen Ticket 1000, Preisstufe A, (regulärer Monatspreis im Abo: 45,77 Euro) und ist im gesamten Stadtgebiet gültig.
Erwerben können das Sozialticket Empfänger von Arbeitslosengeld II, von Hilfe zum Lebensunterhalt bzw. Sozialgeld oder Grundsicherung (im Alter und bei Erwerbsunfähigkeit). Auch Empfänger der wirtschaftlichen Jugendhilfe und nach dem Asylbewerberleistungsgesetz sind berechtigt. Also der gleiche Personenkreis, der auch Anspruch auf den Dortmund-Pass (verbilligter Eintritt zu Freizeit- und Kultureinrichtungen) hat.
"95 Prozent der bisherigen Antragsteller sind Kunden der ARGE", sagte Süshardt, erhalten also Alg II oder Sozialgeld nach dem SGB II. In anderen Städten mit Sozialticket hätten bis zu 25 Prozent der ARGE-Kunden das Ticket erworben, so Süshardt. Übertragen auf Dortmund wären das 20 000 Personen.
Zum Vergleich: In Köln nutzen 10 000 von 170 000 Berechtigten ein Sozialticket, das dort 25 Euro kostet. In Dortmund gibt es das Ticket für 15 Euro fast zum Nulltarif - denn Alg II-Empfänger erhalten pauschal 14,11 Euro für "fremde Verkehrsdienstleistungen (2005 erst 18,11 Euro). Auch deshalb glaubt Süshardt, dass die Zahl der Sozialtickets noch steigt: "Der Antragsstrom reißt nicht ab."
Quelle: WAZ vom 28.12.07