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Schon jeder vierte Dortmunder ist über 60

Dass die Bevölkerungszahlen eher sinken statt steigen, ist bekannt. Dennoch straft die aktuelle Entwicklung all jene Prognosen Lügen, die Dortmund einen drastischen Rückgang voraussagen.

Das zeigt sich unter anderem in 2010: Zum Stichtag 31.12. zählten die Statistiker 576 704 Einwohner, nur rund 120 weniger als im Vorjahr. Den Landesstatistiken zufolge rangiert Dortmund bundesweit auf Platz acht - knapp hinter Düsseldorf (Platz sieben) und Stuttgart auf Platz sechs. Aber immer noch vor dem Ruhrgebietskonkurrenten Essen auf Platz neun. Dafür verläuft die Alterskurve weiter steil nach oben: Mehr als jeder vierte Einwohner (26,2 Prozent) ist 60 Jahre und älter.

Mehr Neubürger

Die gute Nachricht: In Dortmund werden wieder mehr Kinder geboren. Nach dem Rückgang im Vorjahr ist die Zahl der Geburten um 4,5 Prozent gestiegen, auf 4900. Die meisten Geburten verzeichnen die heimischen Statistiker in der Nordstadt: Auf je 1000 Bewohner kommen 14,4 Babys. Der mittlere Wert in ganz Dortmund beträgt 8,5 Babys auf je 1000 Einwohner.

So erfreulich der Aufwärtstrend bei den Geburten auch ist: Auf der anderen Seite gab 2010 aber auch 1,1 Prozent mehr Sterbefälle zu beklagen, insgesamt 6829. Rein rechnerisch also hat Dortmund aus der „natürlichen Bevölkerungsbewegung“ rund 1900 Einwohner verloren.

Zwar nicht vollständig wettgemacht, zumindest aber deutlich abgemildert wurden die Verluste durch ein positives Ergebnis bei den Zu- und Fortzügen. Nach den mageren Vorjahren 2008 und 2009, als sich deutlich mehr Bürger aus Dortmund verabschiedeten, hat sich der Trend jetzt wieder ins Gegenteil verkehrt: 24 011 Einwohner haben ihren Hausrat in andere Städte verlegt, dafür sind 25 373 Neubürger gekommen. Unter dem Strich verbleibt ein Plus von rund 1360.

Viele Single-Haushalte

Was die Demografen seit Jahren beobachten, hat sich 2010 fortgesetzt: Die Alterspyramide wird an ihrer Spitze immer breiter. Mehr als jeder vierte Einwohner ist 60 Jahre alt oder hat das 60. Lebensjahr überschritten (26,2 Prozent). In wenigen Jahren werden es noch mehr sein. Wenn erst diejenigen nachrücken, die sich derzeit im Alter zwischen 45 und 60 Jahren befinden: weitere 21,9 Prozent.

Umgekehrt dünnt es sich am Fuß der Pyramide weiter aus: Gerade mal 16 Prozent der Einwohner sind ein bis 18 Jahre jung - auch Dortmund muss sich auf die zunehmenden Überalterung der Gesellschaft einstellen, die sich in allen Lebensbereichen niederschlägt. Nicht umsonst gehen beispielsweise immer mehr Wohnungsgesellschaften dazu über, ihre Bestände seniorengerecht umzubauen.

Auf knapp 300 000 Haushalte verteilen sich die Einwohner. Fast jeder zweite (45,9 Prozent) ist ein Single-Haushalt. Weitere 29,8 Prozent der Haushalte bestehen aus kinderlosen Paaren. In gerade noch 14,1 Prozent leben Paare mit Kindern, das sind nochmals 1,2 Prozent weniger als 2009. Der Anteil der Haushalte mit Alleinerziehenden liegt bei 5,2 Prozent (knapp 15 300) und ist damit weitgehend gleich geblieben.

Quelle: Der Westen vom 07.04.2011

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