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Schulbücher: Politik macht Kehrtwende

Die Politik ließ sich durch den öffentlichen Druck wach rütteln.

Nachdem sich eine Mutter, die Arbeitslosengeld II bezieht, an die Ruhr Nachrichten gewandt hatte, weil sie den gesetzlichen Elternanteil für die Schulbücher ihrer Tochter nicht mehr aufbringen kann, brachte die Veröffentlichung dieser offenkundigen Lücke in der Hartz-IV-Gesetzgebung eine wahre Lawine ins Rollen. Es kann nicht sein, was nicht sein darf: Sozialhilfeempfänger bekommen städtische Zuschüsse zum Kauf der Schulbücher, ALG-II-Bezieher nicht.

Was folgte, war eine Welle der Hilfsbereitschaft, die in einer Spendenaktion gipfelte, initiiert u. a. über Monika Landgraf, Elternsprecherin aller Schulformen in Dortmund. Für das kommende Schuljahr konnte, dank der Geldspenden von RN-Lesern, einigen ALG-II-Empfängern geholfen werden, ein Jahr später nun dürfte allen geholfen sein:

Nach einem aktuellen Gespräch der kommunalen Spitzenverbände in Düsseldorf soll umgehend eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden mit dem Ziel, die Ungleichbehandlung zwischen Beziehern von Sozialhilfe und ALG II für das Schuljahr 2006/2007 wieder wegfallen zu lassen. Die Korrektur müsse in das neue Schulgesetz für Nordrhein-Westfalen eingearbeitet werden, hieß es auf RN-Anfrage aus dem Ministerium.

Monika Landgraf fällt ein Stein vom Herzen: "Unsere Aktion hat sich gelohnt, ebenso wie die Mühe der Spender. Ich hab" immer gesagt, sie könne nur einmalig bleiben. Ich bin sehr erleichtert, dass es beim Schulbuchkauf bald keine Benachteiligung mehr für ALG-II-Empfänger geben soll." - bö

Quelle: RN vom 15. August 2005

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