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Sorge um die Zukunft bleibt

So recht mögen die Brauer und Mälzer der Dortmunder Actien-Brauerei (DAB) dem Frieden nicht trauen. Ob ihre Arbeitsplätze nun sicher sind?

Erst kürzlich hatten sie einen großen Schritt auf Radeberger zugemacht und einer Arbeitszeitverlängerung, wenn auch zähneknirschend, zugestimmt. Jeder Mitarbeiter arbeitet nun 33,5 statt 32 Stunden pro Woche. Überstunden werden zudem nicht mehr ausbezahlt, sondern auf einem so genannten Flexi-Konto angespart und zu Zeiten geringer Auslastung der Produktion abgefeiert.

Die neue Regelung gilt bis Ende 2009 - und soll dafür sorgen, dass bei der DAB, wie von Radeberger gefordert, jährlich eine Mio. Euro eingespart werden. "Das ist ein klares Signal der Belegschaft zur Sicherung des Standortes", sagt Karl-Heinz Schmeißing. Er hoffe, dass nun wieder Ruhe einkehre.

Für Schmeißing wäre es ein schönes Abschiedsgeschenk. Nach 40 Jahren bei der DAB geht der ehemalige Betriebsratsvorsitzende in den Ruhestand. "Bisher hat es noch keine Reaktion aus Frankfurt gegeben." Dass man bei Radeberger unzufrieden ist, hält Schmeißing aber für unwahrscheinlich. "Warum auch? Schließlich haben gezeigt, dass wir zu Opfern bereit sind." Sein Nachfolger als Betriebsratsvorsitzender, Heinz Gros, erwartet jetzt, dass kein Arbeitsplatz gestrichen wird. Schließlich sei man damit auch in der Gruppe konkurrenzfähig. Eine Antwort von Radeberger steht allerdings noch aus.

Und so bleibt die Sorge um die Arbeitsplätze. Was die Belegschaft verunsichert: Radeberger plant die Produktion von 2,4 auf 2,2 Mio. Hektoliter zu reduzieren. "Hier sind mal vier Mio. Hektoliter Bier gebraut worden, sagt Schmeißing, "und das macht unsere Sorge deutlich." Auch bei der Gewerkschaft ist man vorsichtig geworden. Das käme Kaffeesatzleserei gleich, sagte NGG-Geschäftsführer Manfred Sträter.

Bei Radeberger wollte man sich am Freitag zur Zukunft der DAB nicht äußern. - ar

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 05. Januar 2007

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