SPD-Fraktion gegen Frauentoiletten am Westfalenstadion

Mitgliedern des Dortmunder Sozialforums war aufgefallen, daß bei der Toilettenplanung im Umfeld des Westfalenstadions die weiblichen Fußballfans und WM-Touristinnen wieder mal zu kurz kommen, und es wurde ein entsprechender Antrag an die Stadt formuliert. In der Begründung heißt es:

"Bloß weil Frauen nicht in diesem Umfang die öffentlichen Grünanlagen verschmutzen, dürfen ihre Bedürfnisse nicht einfach ignoriert werden. Deshalb fordern wir den Rat der Stadt auf, in gleichem Umfang kostenlose Toiletten sowohl für Männer als auch Frauen einzurichten."

Die Ratsmitglieder der PDS hielten das Anliegen für berechtigt. Nach ihren Schätzungen und Befragungen von  Fußballfans liegt der Anteil weiblicher Fans heute schon zwischen 1:8 und 1:5 mit noch steigender Tendenz. Also stellten sie einen Ergänzungsantrag zur Verwaltungsvorlage mit folgendem Wortlaut:

"Der Rat empfiehlt der Verwaltung, den Vertrag mit der Firma Wall um eine Anzahl gebührenfreier City-Toiletten für Frauen zu erweitern, die deren Anteil an den Gesamt-Besucherzahlen entpricht."

Ohne große Debatte kam es zur Abstimmung.

Ergebnis: 22 für den Antrag, 34 dagegen, wenige Enthaltungen.

Dafür gestimmt haben außer der PDS die Grünen vollzählig, viele CDU-Mitglieder(-innen!), einer von der Bürgerliste und ein Parteiloser; dagegen stimmte fast die gesamte SPD-Fraktion (auch deren Frauen!), tapfer vorneweg ihr Fraktionsvorsitzender Ernst Prüsse, und die komplette FDP/Bürgerliste (bis auf den einen).

Was die Antragsgegner sich dabei gedacht haben, können wir nur vermuten: "Frauen kriegen keine Klos, wenn diese von den Linken gefordert werden." Oder: "Was? Die Bürger wollen was von uns? Das Sozialforum? Das wäre ja noch schöner! Die sollen mit dem zufrieden sein, was für sie abfällt vom WM-Reibach!"