Streit um Streik spitzt sich zu
Der Streit um den Solidaritätsstreik städtischer Mitarbeiter vom 9. März geht weiter. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di protestiert gegen die Aufforderung der Verwaltungsspitze an Amts- und Dienstleiter, Streikteilnehmer zu melden.
Rund 700 Beschäftigte, die meisten Erzieherinnen der städtischen Kindertageseinrichtungen, waren am Freitag vor einer Woche dem Aufruf der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di zum mehrstündigen Solidaritätsstreik in der aktuellen Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst gefolgt (wir berichteten). Schon im Vorfeld hatte Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer darauf hingewiesen, dass ihre Teilnahme am Solidaritätsstreik als Dienstpflichtverletzung gewertet und die Streikzeit vom Gehalt abgezogen werde. Entsprechend wurden die Amts-, Betriebs- und Dienstleitungen aufgefordert, die Namen der Streikteilnehmer aus ihren Bereichen zu melden.
Für ver.di-Sprecher Martin Steinmetz ein "ungeheuerlicher und infamer Vorgang". Er zeigte sich tief enttäuscht über das "sehr schlichte, einfallslose und respektlose" Verhalten der Verwaltungsspitze, das nicht der Rechtslage entspreche. Die Betroffenen hätten sich "sehr diszipliniert und verantwortungsvoll" verhalten. U.a. wurden die betroffenen Eltern über die spätere Öffnung von Kindertagesstätten informiert und Notdienste eingerichtet.