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Studiengebühr kommt

Fast unbemerkt von der Masse der Studierenden fiel gestern im Senat der Universität die endgültige Entscheidung zur Einführung von Studiengebühren. Bis zu 500 Euro pro Semester - zusätzlich zu den üblichen Sozialabgaben von 170 Euro für Studententicket, Studentenwerk und AStA - müssen die Studierenden ab Sommersemester 2007 berappen.

Damit folgte der Senat mit 15 zu sieben Stimmen dem Vorschlag der Landesregierung. Zuvor hielt der Senat in einer Resolution fest, dass er es für "politisch falsch" halte, die Entscheidung den Hochschulen zu überlassen. Die genaue Höhe der Gebühren steht zwar noch nicht fest, aller Voraussicht nach wird sie aber bei der Höchstmarke von 500 Euro liegen.

Kurz vor der Abstimmung ließen Pfiffe, Rufe und Trommeln einiger weniger Studierendenvertreter die Stimmung im Hörsaal eskalieren, so dass sich der Senatsvorsitzende, Uni-Rektor Prof. Dr. Eberhard Becker, schließlich gezwungen sah, die Sitzung für nicht-öffentlich zu erklären.

Für die meisten bedeutet die dann hinter verschlossenen Türen gefällte Senatsentscheidung wohl keine große Überraschung, hatte das Rektorat doch stets die Notwendigkeit der Gebühren betont. Unter den Betroffenen hatte sich deshalb offenbar längst Resignation breit gemacht; die für zehn Uhr angekündigte Studierendenvollversammlung (SVV) geriet zu einer Veranstaltung einzelner.

Etwa 150 Studierende wohnten zunächst der Senatssitzung im Hörsaal bei, auch um noch einmal ihre Bedenken, Einwände und ihren Ärger über die "neue Hürde für sozial Schwache und so genannte bildungsferne Schichten" zu äußern. "Bildung ist kein Luxus, sondern ein Grundrecht", betonte ein Studentenvertreter. 86 Prozent der Studierenden hatten sich in einer Urabstimmung im vergangenen Sommer gegen Gebühren ausgesprochen. Im Flur vor dem Hörsaal verfolgten rund 80 weitere Studierende die Debatte auf Großbildleinwand. Hier blieb die Stimmung ruhig.

Auf eine stundenlange Grundsatzdiskussion wollte sich Becker bei der Sitzung nicht mehr einlassen. "Diese Gespräche sind längst geführt. Wir haben keine Wahl. Das Land zieht sich immer weiter aus der Finanzierung der Hochschulen zurück." - rie

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 13. Juli 2006

Völlig falscher politischer Ansatz

Nach der Entscheidung des Senats, an der Uni Dortmund Studiengebühren einzuführen, ist das studentische Senatsmitglied Nils J. Fonteyne als Senator zurückgetreten.

Das Gremium hatte sich am Donnerstag mit 18:7 Stimmen für die Einführung von Studiengebühren ausgesprochen (RN berichteten). Zur Begründung sagte Fonteyne: "Eine solche weitreichende Entscheidung gegen die Studierenden kann ich nicht mittragen. Es scheint mir konsequent, aus dem Gremium auszutreten, welches sich dafür ausgesprochen hat, die Studierenden als Kunden einer Hochschule zu sehen die ebendort die Dienstleistung Bildung kaufen müssen."

Dies sei der "völlig falsche politische Ansatz", so Fonteyne. Gerade in Dortmund könne man an einer Hochschule, die im Zuge der Bildungsreform entstanden ist, keine Studiengebühren begründen.

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 14. Juli 2006


Studium auf Pump

Die Konkurrenz hat vorgelegt - jetzt bringt auch die Dresdner Bank ein Konzept zur Studienfinanzierung auf den Markt. Der "FlexiStudienkredit" soll die potentiellen Kunden der Zukunft an das zweitgrößte Geldhaus in Deutschland binden - wie viele das sein sollen, sagte das Institut indes nicht.

Der Name des Kredits verrät es schon: Die Bank lockt hauptsächlich mit Flexibilität. Das Angebot funktioniert wie ein Dispositions-Kredit: Bank und Kunde stellen den Bedarf des Studenten fest, und die Bank bestimmt das Dispositionslimit von bis zu 600 Euro im Monat - insgesamt bis zu 35 000 Euro. Zurückzahlen muss der Student nur, was er am Ende wirklich braucht.

Die Tilgung kann er auf maximal 15 Jahre strecken, sie beginnt ein Jahr nach dem Abschluss. Er kann den Kredit auch jederzeit zurückzahlen.

Die Bank vergibt die Kredite unabhängig vom Studienfach oder Sicherheiten der Eltern. Die Zinssätze sind abhängig von der Situation des Studenten. Den günstigsten Zinssatz von 5,99 Prozent bekommt, wer schon eine Ausbildung abgeschlossen hat und im Hauptstudium ist. Den Spitzen-Zinssatz - 8,99 Prozent - bezahlen Studenten ohne Ausbildung im Grundstudium. "Bei Anfängern ist das Risiko eines Studienbbruchs natürlich größer. Wer eine Ausbildung gemacht hat, weiß meistens was er will", erklärt Filialleiter Andreas Grochtmann den höheren Zinssatz. - kti

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 14. Juli 2006


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