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Vorsicht: Häusser-Bau und Bellaform

Bei Hausbesuchen versuchen Mitarbeiter dieser Wohnungsunternehmen Mieter zu "einvernehmlichen Mieterhöhungen" zu überreden. Der Mieterverein warnt davor, sich auf solche Abschlüsse einzulassen.

Teure Hausbesuche

Drei Türblätter + vier Zargen, inkl. lebenslanges Wohnrecht = Mieterhöhung um mehr als 50 Prozent.

Ein schlechtes Geschäft für den Mieter, ein gutes für die Wohngesellschaften, die immer häufiger versuchen, ihre Mieter mittels Hausbesuchen zu einer solchen "einvernehmlichen Mieterhöhung" zu überreden und damit die so genannte "Kappungsgrenze" (max. Erhöhung um 20 % in drei Jahren) zu umgehen. "Das haben wir in diesem Ausmaß jahrzehntelang nicht gehabt", sagt Rainer Stücker, Geschäftsführer des Mietervereins. Rechtlich sei das zwar zulässig, aber oft völlig unverhältnismäßig. Der Verein warnt davor, sich auf solche Abschlüsse einzulassen.

In vorliegendem Fall hätte das Wohnungsunternehmen Häusser-Bau die Miete maximal um vier Prozent hochschrauben dürfen, da sie bereits vor zwei Jahren um 16 Prozent gestiegen war. Nach Intervention des Mietervereins wird die Vereinbarung nun rückabgewickelt.

Auf die Hausbesuchs-Taktik verzichten will das Unternehmen jedoch nicht. In großem Stil kauften Häusser-Bau und Tochterunternehmen in den letzten Jahren Siedlungen von Viterra, DoGeWo, LEG und Allianz AG, um sie gewinnbringend weiterzuverkaufen. Dabei hängt der Wert maßgeblich von den aktuellen Mieteinnahmen ab.

In 2006 werden den Mietern in der Martener Germaniasiedlung, an der Wahrbuschstraße in Hörde und in anderen Siedlungen vermehrt Briefe mit der Ankündigung eines Hausbesuchs ins Haus flattern, bei dem sich die Eigentümer "einen Eindruck über den Zustand des Objekts verschaffen" wollen. Tatsächlich aber geht es um die Verhandlung des Mietpreises, wobei kleine Zugeständnisse wie z.B. das Ausmisten des Dachbodens zu drastischen Erhöhungen führen.

"Die meisten Mieter sind der Situation einfach nicht gewachsen und unterschreiben deshalb nachteilige Vereinbarungen", so Stücker. Sein Rat: Erhöhungen nie sofort zustimmen, sondern die Überlegungsfrist von zwei Monaten abwarten, den Mietspiegel kontrollieren und auf die Kappungsgrenze achten. - rie

www.mieterverein-dortmund.de

Quelle: Ruhr-Nachrichten von 28.12.05
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