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Weit vor 65 ist Feierabend

Rente mit 67, wo viele Unternehmen längst Mitarbeiter jenseits des "jugendlichen" Alters von 50 abbauen" Wer von den über Halbhundertjährigen arbeitet heute noch" Wer bis 65" Wir fragten nach (Artikel aus den Ruhr-Nachrichten).

Zwei Prozent. Das ist die dürftige Zahl eines Altersjahrgang, der in der Stadt Dortmund tatsächlich erst mit 65 Jahren in den Ruhestand geht. "In den 90er Jahren waren es noch weniger", weiß Werner Schickentanz, Chef der Arbeits-Agentur. Doch langsam baue sich das wieder auf.

Heute bricht die Beschäftigung ein, wenn die 55 erreicht ist. Schickentanz weiß auch, wer heute mal gerade das halbe Jahrhundert hinter sich gelassen hat und arbeitslos wird, dass ihn "eine äußerst schwierige Situation" erwartet. Liegt der Anteil der Langzeitarbeitslosen bei den 25 bis 50-Jährigen Menschen ohne Job bei 51 Prozent, springt er bei den ab 55-Jährigen auf 68 Prozent hoch.

Doch der Experte ist auch sicher, dass sich die Situation in 25 Jahren aufgrund der demographischen Entwicklung völlig anders darstellen wird. "Möglicherweise haben dann die Unternehmen Probleme, überhaupt genügend Beschäftigte zu finden." Für die Firmen könnte es auch schwieriger werden, die älteren, langjährigen Mitarbeiter los zu werden, weil die dann aufgrund der großen Abschläge nicht mitspielen könnten.

"Bei uns arbeitet nur ein verschwindend geringer Teil bis zum Eintritt ins Rentenalter", weiß Jeanette Bludau, Pressesprecherin der Sparkasse Dortmund. Von den 1800 Beschäftigten ist gerade mal ein Prozent über 60 Jahre alt. Das Durchschnittsalter der Beschäftigten ist allerdings in den letzten zehn Jahren von 37 auf 41,5 Jahre angestiegen.

Gerd Fallsehr, Direktor der BEK-Regionalniederlassung in Dortmund, ist nicht durchweg erfreut beim Blick in die Personalstatistik: "Wir verlieren mit ausscheidenden älteren Mitarbeitern auch sehr viel an Kompetenz, Lebenserfahrung und Leistungsfähigkeit. Gerade in schwierigen Situationen bewahren erfahrene Mitarbeiter eher die Ruhe." Bei der Barmer Ersatzkasse arbeiten aktuell gerade einmal vier Beschäftigte, die älter als 55 sind. Vier von 259 Mitarbeitern für insgesamt 114000 BEK-Versicherte. 2001 waren es noch 21 von 316 Köpfen. In den letzten drei Jahren verabschiedete Fallsehr jeweils nur einen Mitarbeiter in den Ruhestand, der tatsächlich bis zum 65. Lebensjahr gearbeitet hatte. - kiwi/bö

Quelle: RN vom 02.02.06

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