Benutzerspezifische Werkzeuge
Sie sind hier: Startseite Soziale Lage / Sozialpolitik Erwerbslos / Hartz ... Arbeitslosengeld II Erlebnisbericht - Beantragen von ALG2 bei der Dortmunder Agentur für Arbeit

Erlebnisbericht - Beantragen von ALG2 bei der Dortmunder Agentur für Arbeit

Seit dem 01.04.05 bin ich erwerbslos und deshalb auf ALG2 angewiesen. Nach 2 erfolglosen Versuchen den Antrag persönlich abzugeben habe ich den Antrag schließlich als Einschreiben an die Dortmunder Agentur für Arbeit gesendet.

Beim ersten Versuch den Antrag abzugeben bestand der Mitarbeiter der Agentur darauf, dass ich Name und Adresse meines Vermieters angebe. In der Broschüre der Agentur mit Ausfüllhinweisen zu ALG2 steht jedoch drin, dass die Angabe nicht erforderlich ist. Nicht nur, dass mir diese Broschüre vorenthalten wurde (ich habe sie über die Webseite der Agentur gefunden) die Dortmunder Mitarbeiter der Agentur scheinen sie noch nicht einmal zu kennen. Außerdem wollte der Mitarbeiter meine Kontoauszüge der letzten 3 Monate sehen.

Als ich Anfang Januar die Antragsunterlagen abholte und nachfragte, was alles erforderlich ist, war von Kontoauszügen keine Rede. Auch sonst habe ich nirgends einen Hinweis darauf gefunden, dass ich meine Kontoauszüge vorlegen muss. Am nächsten Tag startete ich den 2. Versuch die Unterlagen abzugeben. Ich geriet an einen anderen Mitarbeiter. Dieser wollte jetzt, dass mein Vermieter eine Mietbescheinigung ausfüllt; obwohl ich den Mietvertrag vorgelegt habe. Was sein Kollege am Tag zuvor an Unterlagen gefordert hat, hat diesen Menschen nu überhaupt nicht interessiert.

Da mir dass dann doch zu blöd wurde und ich auch keine Lust hatte noch einmal mindestens 2 Stunden zu warten, habe ich meine Antragsunterlagen samt ausführlichem Beschwerdebrief per Einschreiben mit Rückschein an die Geschäftsführung der Dortmunder Agentur geschickt. Mein 1. Schreiben an die Agentur

Die erste Reaktion der Agentur
Geantwortet hat darauf mit Datum vom 18.4. ein Herr Zimmermann; und zwar mit einer Vorladung zur Klärung des Sachverhalts. Dazu sollte ich unbedingt meinen kompletten Mietvertrag und die ungeschwärzten Kontoauszüge mitbringen; ansonsten wäre er "zu seinem Bedauern gezwungen, meinen Antrag abzulehnen". Die Antwort von Herrn Zimmermann

Ich habe nochmals ein Einschreiben mit Rückschein klar gemacht (den Text gibts hier). Darin hab ich noch einmal erklärt, dass ich nicht Bereit bin mich der Willkür der Mitarbeiter dieser Agentur auszusetzen und dass ich noch auf eine Stellungnahme zu den Zuständen in der Dortmunder Agentur warte.

Die nächste Antwort vom Amt
Mit Datum vom 29.04. gabs dann eine Antwort von Herrn Nähle aus dem Büro der Geschäftsführung - Kundenreaktionsmanagement. Dieser hat folgenden Inhalt:

Sehr geehrte ...,

ich bedanke mich für Ihr Schreiben vom 21.April 2005. Herr Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer der ARGE Dortmund, hat Ihr Schreiben gelesen und mich gebeten die Angelegenheit zu prüfen. Für diese Prüfung benötige ich einige Tage Zeit. In der nächsten Zeit erhalten Sie von mir weitere Nachricht. Bis dahin bitte ich Sie um etwas Geduld.

Mit freundlichen....


Geld habe ich bis jetzt natürlich noch nicht erhalten.


20.05.05: Juhu, heute kam endlich der Bewilligungsbescheid vom Amt - mit Datum vom 12.05.05. Jetzt warte ich nur noch auf die Antwort auf meinen Beschwerdebrief (soll laut Bewilligungsbescheid in Kürze folgen).


24.05.05: Habe mich wohl zu früh gefreut, Geld ist immer noch nicht auf meinem Konto angekommen :-(


Am 03.06. hab ich dann tatsächlich telefonisch mal jemanden erreicht, um nachzufragen wo denn das Geld bleibt. Auskunft der Mitarbeiterin: "Da hat wohl jemand vergessen das Geld anzuweisen. Ein Versehen - kann ja mal passieren. Das Geld sollte innerhalb der nächsten Woche dann bei mir ankommen." Ist aber nicht. Angekommen ist bei mir aber dann doch tatsächlich noch eine Antwort auf meine Beschwerde. Diesen Brief konnte ich nicht unwidersprochen lassen, deshalb schickte ich noch einen offenen Brief an den Geschäftsführer der ARGE.


Diesen Antwortbrief schickte ich per E-Mail auch an die Dortmunder Zeitungen. Die Ruhr-Nachrichten griffen mein Problem auf und brachten am 14.06. einen Artikel samt Kommentar. Die Redakteurin berichtete übrigens, dass durchschnittlich 2 Menschen pro Tag in der Redaktion anrufen, um auf die Zustände in der ARGE hinzuweisen. Noch am gleichen Tag rief mich jemand von der ARGE an und sagte, dass ich mir einen Scheck abholen könne. Habe ich aber dankend abgelehnt, da mir niemand die Fahrtkosten zum Amt und zurück bezahlt. Das Überweisen des Geldes hat dann nur noch eine knappe Woche gedauert. Am 20.06. hatte ich das Geld dann endlich auf dem Konto.


29.06.05: Da ich das ALG2 eigentlich sowieso für verfassungswidrig halte, habe ich am 13.06. einen entsprechenden Widerspruch gegen meinen ALG2-Bescheid eingelegt (Musterbriefe gibts im web). Bis heute habe ich darauf noch keine Antwort erhalten.

14.12.05: Heute erhielt ich den Bescheid über die Ablehnung meines Widerspruchs.

Im Oktober 2005 musste ich erneut ALG 2 beantragen. Dabei gab es noch mehr Ärger mit der Arge. Weiter

Artikelaktionen